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Neulich habe ich ein Wochenende in Fritzlar verbracht, das ist ein ausgesprochen hübsches Fachwerkstädtchen in der Nähe von Kassel. Fritzlar war der diesjährige Treffpunkt mit Shay, Silph und Rani. Zwischenwelttreffen. ;)
Von Fritzlar hatten wir alle noch nicht gehört – was sehr seltsam ist, denn die Stadt ist wirklich hübsch und historisch bedeutsam. Immerhin gab es hier eine Kaiserpfalz Karls des Großen und ein Bistum. Hier wurde im Jahr 919 Heinrich, der Vogler zum ersten deutschen König gekrönt. Wir interessieren uns ja nun alle für Geschichte, aber gewusst haben wir das nicht. Warum wir uns nun trotzdem ausgerechnet in Fritzlar getroffen haben? Ganz pragmatisch brauchten wir einen Ort in Mitteldeutschland, damit wir von Dresden, Köln, Stuttgart alle ungefähr den gleichen Weg haben. Ein Jahr haben wir uns in Würzburg getroffen, letztes Jahr in Fulda. Immer sind wir dabei auf die Spuren des Heiligen Bonifatius gestoßen, der für die Stadtgründungen verantwortlich war. Also haben wir beschlossen, auf den Spuren des Heiligen Bonifatius zu wandeln und uns an seinen Wirkungsstätten zu treffen. ;) Mitteldeutschland hat da noch einige Orte, ansonsten sind Essex und Dokkum sicher auch ganz hübsch. *g*

Der Heilige Bonifatius gilt als Apostel der Deutschen. Ursprünglich ein englischer Mönch, wurde er vom Papst mit der Missionierung der heidnischen Stämme im heutigen Mitteldeutschland betraut. Dazu, so die Legende, ging er im Jahr 723 zum Stamm der Chatten, die den Gott Donar in einer mächtigen Eiche anbeteten. Um zu beweisen, dass Donar nicht existierte oder nicht mächtig genug war, fällt Bonifatius die heilige Eiche. Der vergeltende Blitzschlag blieb aus, die Chatten ließen sich taufen und aus dem Holz der Eiche – die bei Bonifatius‘ Streich in vier gleiche Teile zerfiel – wurde eine Kirche gebaut, aus der später der Fritzlarer Dom hervorging.

Wir haben inzwischen gelernt, dass die Eiche bei Geismar gefällt wurde, das heute ein Ortsteil von Fritzlar ist. Dort, in den Ebenen derwabernden Börde Fritzlar-Waberner Börde lebten die heidnischen Chatten. Der Büraberg war eine Grenzbefestigung der bereits christlichen Franken. Mit Unterstützung der fränkischen Soldaten begab sich Bonifatius dann zu den Chatten, und vermutlich hat er die Eiche auch nicht eigenhändig gefällt. Wo genau die Eiche stand, ist umstritten. Natürlich reklamiert Fritzlar den Standort für sich, da sich der Dom St. Peter auf den Vorgängerbau beruft. Aber auch Geismar selbst hat eine St.-Peter-Kirche und zumindest wir verstehen die von Willibald geschriebene Vita so, dass aus dem Holz am Standort des Baumes eine Kirche gebaut wurde und ein Jahr später die Kirche in Fritzlar.
Soviel also zur Geschichte. Wir waren in Fritzlar zuerst, um uns zu treffen und Zeit miteinander zu verbringen. Wir hatten ein wunderschönes Quartier im Gildehaus, einem mehr als 500 Jahre alten Fachwerkhaus direkt am Marktplatz.

Ja, das spitze da war unser Quartier. :)
Am Markt gab es ringsum sehr hübsche Fachwerkhäuser aus den verschiedenen Zeitepochen. Dann sind da natürlich noch der Dom und die fast vollständig erhaltene Stadtmauer mit ihren Wehrtürmen. Der höchste Turm ist der Graue Turm, von dem aus man einen schönen Überblick über die Stadt hat.

Wir haben uns den Dom angeschaut. Wir haben eine Stadtführung gemacht und wir sind auf den Grauen Turm gestiegen. Wir sind auch nach Geismar gelaufen – nicht, weil es da noch was von der Donareiche zu sehen gibt, sondern weil dort eine kleine Chattensiedlung nachgebaut wurde.

Genau hier ist das alte Siedlungsgebiet der Chatten – der Volksstamm übrigens aus dem die Hessen hervorgegangen sind (oder sein sollen). Hier wurden viele Jahre lang archäologische Ausgrabungen vorgenommen, die eine lange Siedlungsgeschichte bezeugen. Entsprechend der archäologischen Erkenntnisse wurde das Chatten-Dorf aufgebaut. Es gibt ein Grubenhaus, ein Wohnhaus, einen Backofen. Ein engagierter Herr des Betreibervereins hat uns herumgeführt und viel Wissenswertes dazu erzählt. Das war spannend und informativ.
Und dann waren wir auch noch auf dem Büraberg, wo sich die fränkische Befestigung befand, von der aus Bonifatius aus seine Missionierung startete.

Da oben gibt es ein altes Kirchlein (leider verschlossen) und Mauerreste der Büraburg. Tatsächlich ein bonifatiöser Ort, wo der Missionar höchstpersönlich gestanden haben mag.

Ansonsten kann ich noch sagen, dass auch die Umgebung sehr malerisch ist, man sich da sicher auch für einen längeren Aufenthalt gut beschäftigen kann. Fritzlar bietet als Ausgangspunkt für Ausflüge alle Infrastruktur, die man so braucht. Wir haben in der Stadt sehr gut gegessen, gefrühstückt und Eis gegessen. Und – das ist uns wirklich aufgefallen – alles Servicepersonal war sehr gut gelaunt, fröhlich und freundlich. Auch das ein Grund, die Stadt weiter zu empfehlen. :)
Nächstes Jahr dann vielleicht Amöneburg oder Erfurt oder Ohrdruf. ;)
Stimmung:
historisch
Von Fritzlar hatten wir alle noch nicht gehört – was sehr seltsam ist, denn die Stadt ist wirklich hübsch und historisch bedeutsam. Immerhin gab es hier eine Kaiserpfalz Karls des Großen und ein Bistum. Hier wurde im Jahr 919 Heinrich, der Vogler zum ersten deutschen König gekrönt. Wir interessieren uns ja nun alle für Geschichte, aber gewusst haben wir das nicht. Warum wir uns nun trotzdem ausgerechnet in Fritzlar getroffen haben? Ganz pragmatisch brauchten wir einen Ort in Mitteldeutschland, damit wir von Dresden, Köln, Stuttgart alle ungefähr den gleichen Weg haben. Ein Jahr haben wir uns in Würzburg getroffen, letztes Jahr in Fulda. Immer sind wir dabei auf die Spuren des Heiligen Bonifatius gestoßen, der für die Stadtgründungen verantwortlich war. Also haben wir beschlossen, auf den Spuren des Heiligen Bonifatius zu wandeln und uns an seinen Wirkungsstätten zu treffen. ;) Mitteldeutschland hat da noch einige Orte, ansonsten sind Essex und Dokkum sicher auch ganz hübsch. *g*

Der Heilige Bonifatius gilt als Apostel der Deutschen. Ursprünglich ein englischer Mönch, wurde er vom Papst mit der Missionierung der heidnischen Stämme im heutigen Mitteldeutschland betraut. Dazu, so die Legende, ging er im Jahr 723 zum Stamm der Chatten, die den Gott Donar in einer mächtigen Eiche anbeteten. Um zu beweisen, dass Donar nicht existierte oder nicht mächtig genug war, fällt Bonifatius die heilige Eiche. Der vergeltende Blitzschlag blieb aus, die Chatten ließen sich taufen und aus dem Holz der Eiche – die bei Bonifatius‘ Streich in vier gleiche Teile zerfiel – wurde eine Kirche gebaut, aus der später der Fritzlarer Dom hervorging.

Wir haben inzwischen gelernt, dass die Eiche bei Geismar gefällt wurde, das heute ein Ortsteil von Fritzlar ist. Dort, in den Ebenen der
Soviel also zur Geschichte. Wir waren in Fritzlar zuerst, um uns zu treffen und Zeit miteinander zu verbringen. Wir hatten ein wunderschönes Quartier im Gildehaus, einem mehr als 500 Jahre alten Fachwerkhaus direkt am Marktplatz.

Ja, das spitze da war unser Quartier. :)
Am Markt gab es ringsum sehr hübsche Fachwerkhäuser aus den verschiedenen Zeitepochen. Dann sind da natürlich noch der Dom und die fast vollständig erhaltene Stadtmauer mit ihren Wehrtürmen. Der höchste Turm ist der Graue Turm, von dem aus man einen schönen Überblick über die Stadt hat.

Wir haben uns den Dom angeschaut. Wir haben eine Stadtführung gemacht und wir sind auf den Grauen Turm gestiegen. Wir sind auch nach Geismar gelaufen – nicht, weil es da noch was von der Donareiche zu sehen gibt, sondern weil dort eine kleine Chattensiedlung nachgebaut wurde.

Genau hier ist das alte Siedlungsgebiet der Chatten – der Volksstamm übrigens aus dem die Hessen hervorgegangen sind (oder sein sollen). Hier wurden viele Jahre lang archäologische Ausgrabungen vorgenommen, die eine lange Siedlungsgeschichte bezeugen. Entsprechend der archäologischen Erkenntnisse wurde das Chatten-Dorf aufgebaut. Es gibt ein Grubenhaus, ein Wohnhaus, einen Backofen. Ein engagierter Herr des Betreibervereins hat uns herumgeführt und viel Wissenswertes dazu erzählt. Das war spannend und informativ.
Und dann waren wir auch noch auf dem Büraberg, wo sich die fränkische Befestigung befand, von der aus Bonifatius aus seine Missionierung startete.

Da oben gibt es ein altes Kirchlein (leider verschlossen) und Mauerreste der Büraburg. Tatsächlich ein bonifatiöser Ort, wo der Missionar höchstpersönlich gestanden haben mag.

Ansonsten kann ich noch sagen, dass auch die Umgebung sehr malerisch ist, man sich da sicher auch für einen längeren Aufenthalt gut beschäftigen kann. Fritzlar bietet als Ausgangspunkt für Ausflüge alle Infrastruktur, die man so braucht. Wir haben in der Stadt sehr gut gegessen, gefrühstückt und Eis gegessen. Und – das ist uns wirklich aufgefallen – alles Servicepersonal war sehr gut gelaunt, fröhlich und freundlich. Auch das ein Grund, die Stadt weiter zu empfehlen. :)
Nächstes Jahr dann vielleicht Amöneburg oder Erfurt oder Ohrdruf. ;)
Stimmung:
