Sehenswertes in Breslau
3 May 2018 10:12 pm![[personal profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/user.png)
Wenn man mit dem Zug nach Breslau kommt, ist schon der Bahnhof ein Erlebnis – eine an Jugendstil gemahnende Halle mit Arkaden, hölzernen Ladenzeilen in der großen Halle und güldenen Säulen im Vorraum. Wenn man das Gebäude von außen betrachtet, erinnert es gar an ein Schlösschen.

Das ist schon sehr schick – und da unser Hotel quasi gegenüber war, hatten wir den Anblick auch jeden Tag.
Bis in die Altstadt konnte man von hier aus bequem laufen, wir sind verschiedene Wege gegangen, um unsere Orientierung zu erweitern, das ging alles problemlos. Die Stadt macht einen sehr gepflegten Eindruck, insbesondere die Altstadt ist natürlich sehr hübsch herausgeputzt. Das historische Rathaus ist ein besonderes Schmuckstück. Umgeben von den prächtigen Häusern am Markt zeugt es von der Bedeutung der ehemaligen schlesischen Hauptstadt.

Wir haben das Rathaus auch von innen besichtig. Das Gebäude ist sehr verwinkelt, weil man es immer wieder erweitert und umgebaut hat. Es gibt den Ratssaal zu sehen, die Schatzkammer, den Gerichtssaal und die Amtsstube der Stadtältesten. In der Eingangshalle stehen Büsten berühmter Breslauer Persönlichkeiten und in den einzelnen Räumen finden sich immer wieder Wappen und farbiger Wandschmuck.

Wirklich vorstellen kann ich mir die historische Bürobetriebsamkeit nicht, ein sehenswertes Bauwerk ist das Rathaus aber allemal.
Ringsum der Markt ist mit all den prächtigen Häusern ebenfalls sehenswert, wir haben auch brav im Reiseführer nachgelesen, was das im Einzelnen für Gebäude waren – aber das hab ich mir weder gemerkt, noch will ich es hier aufzählen. ;) Angucken und Staunen reicht da völlig. Auch nebenan der Salzmarkt ist sehenswert, obwohl die Häuser dort nicht ganz so prächtig sind.

Breslau liegt – das fand ich geographisch ein wenig überraschend – an der Oder, die Oder hatte ich nicht so weit östlich erwartet. Der Fluss zieht sich durch die Innenstadt, bildet Inseln und Inselchen. Auf der Dominsel und der Sandinsel befinden sich mehrere sehenswerte Kirchen – überhaupt gibt es in der Stadt viele Kirchen, dass man allein mit deren Besichtigungen den ganzen Tag verbringen könnte. Leider kamen wir nicht in alle Kirchen rein, weil sie entweder zu oder durch Gottesdienste belegt waren – was natürlich auch Vorrang hat vor schnöden Touristenbesichtigungen. Ich hätte aber die bunte Kathedrale schon gern von innen gesehen und den Schlumpfaltar in der Maria-auf-dem-Sande-Kirche.

Wir waren drinnen in der St. Cyryl-und-Method-Kirche, die jetzt eine orthodoxe Kirche ist. Das heißt, innen gibt es viele farbenfrohe Ikonen – und da gerade Messe war, gab es auch viel Weihrauch und Gesang. Wir haben uns da im Vorraum ein Weilchen niedergelassen und zugehört, das war schon schön.
Und wir waren in der Magdalenenkirche – um genau zu sein, wir waren auf der Magdalenenkirche. Deren Türme sind nämlich mit einem Brücklein verbunden, von wo aus man den Blick über die Stadt genießen kann. Die Hexenbrücke.

Der Blick von oben ist schon sehr eindrucksvoll, windumtost über den Dächern der Kirche. Man kann gut bis zum Rathaus schauen, über die Stadt natürlich und bei gutem Wetter wohl auch bis zur Schneekoppe im Riesengebirge. Wir haben immerhin den Schatten der Berge am Horizont gesehen. Abenteuerlicher – und gruseliger – als der Ausblick war allerdings der Weg zur Hexenbrücke: von den 243 Stufen waren bestimmt die Hälfte aus Gitterblechen. Da sollte man besser schwindelfrei sein.
Ein wenig außerhalb der Innenstadt liegt noch eine Sehenswürdigkeit, ein Wahrzeichen der Stadt Breslau und seit 2006 Weltkulturerbe:

Die Jahrhunderthalle. Das monumentale Stück wurde 1911 – 1913 vom Architekten Max Berg errichtet und war zum damaligen Zeitpunkt die größte freitragende Kuppel im Deutschen Reich. Die Kuppel hat eine freie Spannweite von 65 m, das ist auch heute noch beeindruckend.

Jahrhunderthalle heißt sie übrigens deshalb, weil 1913 die Jahrhundertausstellung in Erinnerung an die Befreiungskriege von Napoleon stattfand. Die Halle stand dabei natürlich im Mittelpunkt, aufgeführt wurde ein Stück, das Gerhart Hauptmann extra für diesen Anlass geschrieben hat. Später wurde die Halle und das umliegende Gelände für Messen und Ausstellungen genutzt.
Heute finden in der Halle, die bis zu 6000 Sitzplätze bietet, Veranstaltungen statt, Konzerte und auch immer noch Ausstellungen. Es gibt ein sehr ansprechendes kleines Museum zur Baugeschichte und Stadtentwicklung, da kann man interaktiv viel mitspielen. Auch das Gelände um die Halle ist sehr schön. Es gibt säulengesäumte Wandelgänge, Pavillons und ein Wasserbecken mit bunt angestrahlten Fontänen. Letztere waren bei uns nicht in Betrieb und auch das Wandeln war bei mindestens 30° etwas anstrengend. Aber das mag auch daran gelegen haben, dass wir erst mal einmal um die Halle rumgelaufen sind, weil wir den Eingang nicht gefunden haben. Hat sich aber auch gelohnt der Ausflug zur Jahrhunderthalle.
Wir sind den Weg zur Halle nicht zu Fuß gegangen sondern ein Stück mit einem Boot auf der Oder gefahren. Schifffahren ist ja immer nett, wenn man vom Stadtbummel schon ein bisschen fußlahm ist. Das war auch hier nett. Wir sind bis zur Haltestelle Zoo gefahren, um den Zoo drumrumgelaufen zur Halle – und dann wieder zurück und mit dem Schiff wieder zurück.

Bestes Ausflugswetter, ein bisschen zu warm vielleicht, aber sehr schön. :)
Stimmung:
in Urlaubsstimmung

Das ist schon sehr schick – und da unser Hotel quasi gegenüber war, hatten wir den Anblick auch jeden Tag.
Bis in die Altstadt konnte man von hier aus bequem laufen, wir sind verschiedene Wege gegangen, um unsere Orientierung zu erweitern, das ging alles problemlos. Die Stadt macht einen sehr gepflegten Eindruck, insbesondere die Altstadt ist natürlich sehr hübsch herausgeputzt. Das historische Rathaus ist ein besonderes Schmuckstück. Umgeben von den prächtigen Häusern am Markt zeugt es von der Bedeutung der ehemaligen schlesischen Hauptstadt.

Wir haben das Rathaus auch von innen besichtig. Das Gebäude ist sehr verwinkelt, weil man es immer wieder erweitert und umgebaut hat. Es gibt den Ratssaal zu sehen, die Schatzkammer, den Gerichtssaal und die Amtsstube der Stadtältesten. In der Eingangshalle stehen Büsten berühmter Breslauer Persönlichkeiten und in den einzelnen Räumen finden sich immer wieder Wappen und farbiger Wandschmuck.

Wirklich vorstellen kann ich mir die historische Bürobetriebsamkeit nicht, ein sehenswertes Bauwerk ist das Rathaus aber allemal.
Ringsum der Markt ist mit all den prächtigen Häusern ebenfalls sehenswert, wir haben auch brav im Reiseführer nachgelesen, was das im Einzelnen für Gebäude waren – aber das hab ich mir weder gemerkt, noch will ich es hier aufzählen. ;) Angucken und Staunen reicht da völlig. Auch nebenan der Salzmarkt ist sehenswert, obwohl die Häuser dort nicht ganz so prächtig sind.

Breslau liegt – das fand ich geographisch ein wenig überraschend – an der Oder, die Oder hatte ich nicht so weit östlich erwartet. Der Fluss zieht sich durch die Innenstadt, bildet Inseln und Inselchen. Auf der Dominsel und der Sandinsel befinden sich mehrere sehenswerte Kirchen – überhaupt gibt es in der Stadt viele Kirchen, dass man allein mit deren Besichtigungen den ganzen Tag verbringen könnte. Leider kamen wir nicht in alle Kirchen rein, weil sie entweder zu oder durch Gottesdienste belegt waren – was natürlich auch Vorrang hat vor schnöden Touristenbesichtigungen. Ich hätte aber die bunte Kathedrale schon gern von innen gesehen und den Schlumpfaltar in der Maria-auf-dem-Sande-Kirche.

Wir waren drinnen in der St. Cyryl-und-Method-Kirche, die jetzt eine orthodoxe Kirche ist. Das heißt, innen gibt es viele farbenfrohe Ikonen – und da gerade Messe war, gab es auch viel Weihrauch und Gesang. Wir haben uns da im Vorraum ein Weilchen niedergelassen und zugehört, das war schon schön.
Und wir waren in der Magdalenenkirche – um genau zu sein, wir waren auf der Magdalenenkirche. Deren Türme sind nämlich mit einem Brücklein verbunden, von wo aus man den Blick über die Stadt genießen kann. Die Hexenbrücke.

Der Blick von oben ist schon sehr eindrucksvoll, windumtost über den Dächern der Kirche. Man kann gut bis zum Rathaus schauen, über die Stadt natürlich und bei gutem Wetter wohl auch bis zur Schneekoppe im Riesengebirge. Wir haben immerhin den Schatten der Berge am Horizont gesehen. Abenteuerlicher – und gruseliger – als der Ausblick war allerdings der Weg zur Hexenbrücke: von den 243 Stufen waren bestimmt die Hälfte aus Gitterblechen. Da sollte man besser schwindelfrei sein.
Ein wenig außerhalb der Innenstadt liegt noch eine Sehenswürdigkeit, ein Wahrzeichen der Stadt Breslau und seit 2006 Weltkulturerbe:

Die Jahrhunderthalle. Das monumentale Stück wurde 1911 – 1913 vom Architekten Max Berg errichtet und war zum damaligen Zeitpunkt die größte freitragende Kuppel im Deutschen Reich. Die Kuppel hat eine freie Spannweite von 65 m, das ist auch heute noch beeindruckend.

Jahrhunderthalle heißt sie übrigens deshalb, weil 1913 die Jahrhundertausstellung in Erinnerung an die Befreiungskriege von Napoleon stattfand. Die Halle stand dabei natürlich im Mittelpunkt, aufgeführt wurde ein Stück, das Gerhart Hauptmann extra für diesen Anlass geschrieben hat. Später wurde die Halle und das umliegende Gelände für Messen und Ausstellungen genutzt.
Heute finden in der Halle, die bis zu 6000 Sitzplätze bietet, Veranstaltungen statt, Konzerte und auch immer noch Ausstellungen. Es gibt ein sehr ansprechendes kleines Museum zur Baugeschichte und Stadtentwicklung, da kann man interaktiv viel mitspielen. Auch das Gelände um die Halle ist sehr schön. Es gibt säulengesäumte Wandelgänge, Pavillons und ein Wasserbecken mit bunt angestrahlten Fontänen. Letztere waren bei uns nicht in Betrieb und auch das Wandeln war bei mindestens 30° etwas anstrengend. Aber das mag auch daran gelegen haben, dass wir erst mal einmal um die Halle rumgelaufen sind, weil wir den Eingang nicht gefunden haben. Hat sich aber auch gelohnt der Ausflug zur Jahrhunderthalle.
Wir sind den Weg zur Halle nicht zu Fuß gegangen sondern ein Stück mit einem Boot auf der Oder gefahren. Schifffahren ist ja immer nett, wenn man vom Stadtbummel schon ein bisschen fußlahm ist. Das war auch hier nett. Wir sind bis zur Haltestelle Zoo gefahren, um den Zoo drumrumgelaufen zur Halle – und dann wieder zurück und mit dem Schiff wieder zurück.

Bestes Ausflugswetter, ein bisschen zu warm vielleicht, aber sehr schön. :)
Stimmung:
