Ende Oktober haben wir uns im kleinen Kreis in Fulda getroffen für ein gemütliches Wochenende: Fulda liegt halbwegs mittig, wenn man von Dresden, Köln und Stuttgart ausgeht, da hatten alle einen vergleichbaren Weg. Ich bin wie Silph mit dem Zug gekommen – da ist Fulda ja ein gängiger Verkehrsknoten. Zug war auch halbwegs pünktlich, nur das Wetter in Fulda war eher unfreundlich. Wir hatten allerdings eine sehr – sehr! – schöne Ferienwohnung, so dass uns der Regen egal sein konnte.
Tatsächlich haben wir nicht nur drin gesessen und gequatscht und gespielt, sondern auch was von Fulda besichtigt. Mit einer Stadtführung, das war praktisch, weil wir damit gleich in den Dom, die Michaelskirche und das Stadtschloss gekommen sind und überall Erklärungen bekommen haben.
Der Fuldaer Dom ist ein Barockbauwerk der Herren der Stadt: Fulda unterstand den Fürstäbten (später Fürstbischöfe und dann wieder –äbte) und diese geistlichen Herren sahen darauf, ihre Macht eindrucksvoll zu präsentieren.

Der Dom wurde Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet. Der Vorgängerbau, die Ratgar-Basilika, die einst größte Basilika nördlich der Alpen, wurde dazu abgerissen. Der ganze Domplatz wurde umgestaltet und aufgeschüttet und der Dom in seiner heutigen barocken Form errichtet. Natürlich gab es im Laufe der Zeit immer mal Ergänzungen und Erneuerungen – oder Schäden, wie zum Beispiel im Jahre 1905 als ein Feuerwerk anlässlich des 1150. Todestages des Heiligen Bonifatius einen Turm in Brand setzte. Was für ein Freudenfeuer…

Innen war der Dom – trotz barocker Pracht – erfreulich schlich. Das machte die weiße Decke und der weiße Stuck, die einen angenehmen Kontrast zum Gold des Hochaltars bildeten.
Der Dom ist Grablege des Heiligen Bonifatius, der aufgrund seiner Missionarstätigkeit im damals heidnischen Germanien als „Apostel der Deutschen“ bekannt wurde. Bonifatius war eigentlich Engländer, der im 7./8. Jahrhundert die Franken und Thüringer bekehrte. Im Jahr 755 machte sich der über 80jährige noch einmal zu einer Mission zu den Friesen auf – von denen er allerdings erschlagen wurde. Ich mag die Theorie, dass er ebendeshalb dorthin ging – um den Märtyrertod zu suchen und seinen Missionswerken und Klostergründungen mehr Gewicht zu verleihen. Hat auch funktioniert, Bonifatius wurde zum Heiligen, sein Grab in Fulda ist eine bedeutende Wallfahrtsstätte. Auch als wir da waren, haben Pilger am Grab gesungen und gebetet.
Insgesamt ein beeindruckendes Bauwerk. Da ich/wir üblicherweise aber Romanik lieber mögen als Barock, haben wir uns sehr gefreut, dass das nächste Ziel die Michaelskirche war. Die befindet sich gleich neben dem Dom und ist ein romanischer/karolingischer Bau aus dem 9. Jahrhundert.

Außen schlicht und hübsch, zeigt sich innen die ganze Schönheit in der Rotunde aus acht Säulen, die sehr an den Aachener Dom und Karl den Großen erinnert. Über den Säulen erhebt sich eine Rundkuppel. Darunter befindet sich die Krypta, die tatsächlich noch in der ursprünglichen Form erhalten ist. Da kommt gleich eine andere Form der Besinnlichkeit auf als im goldglänzenden Barock. Wirklich schön! (Aber leider keine Fotos)
Nach all dieser kirchlichen Pracht ging es zum weltlichen Regierungssitz – die in Fulda freilich beide in der Hand der Fürstbischöfe/äbte lagen. Heutzutage regiert jedoch die Stadtverwaltung – aber auch die sitzt im Stadtschloss:

Das Stadtschloss Fulda war die Residenz der Fürstbischöfe/äbte. Ursprünglich als Renaissancebau errichte, wurde es im Barock noch repräsentativer ausgebaut. Neben den Verwaltungsräumen gibt es noch eine Reihe historisch ausgestalteter bzw. restaurierter Räume, die man besichtigen kann. Und das haben wir mit unserer Führung natürlich auch gemacht.

Viel Farbe und Stuck, Spiegel und Gold. Man konnte an den Gemälden eifrig Mythologien und Allegorien erraten, das war lustig. Ansonsten ist es natürlich immer noch beeindruckend, was Handwerkskunst und anspruchsvolle Bauherren so für Schätze zu schaffen vermögen.
Für uns war das aber erst mal genug Kultur. Wir haben allerdings festgestellt, dass wir nun schon zum zweiten Mal auf den Spuren des Heiligen Bonifatius wandeln und noch ein bisschen weiterrecherchiert. Das letzte Mal haben wir uns in Würzburg getroffen, wo der Heilige ebenfalls gewirkt hat. Drei von vier sind schon ein Stück auf dem Bonifatiusweg gewandert, der den Weg nachverfolgt, auf dem der Tote von Friesland nach Fulda gebracht wurde.
Es gibt noch eine Menge Stadt- und Klostergründungen des Missionars und eine Reihe Orte, die mit seinem Leben verknüpft sind – wir haben beschlossen, dass wir einfach noch ein paar davon als Treffpunkt auswählen werden. Es muss ja nicht gleich Dokkum oder Crediton sein, wir können ja erst mal in Mitteldeutschland weitermachen. In Fritzlar zum Beispiel, wo der Missionar die berühmte Donareiche fällen ließ, um den Heiden zu beweisen, dass der Donnergott Thor nichts dagegen tun konnte. Das mag ein beeindruckendes Symbol gewesen sein… aber der arme Baum konnte trotzdem nix dafür. Baummörder!
Stimmung:
informiert
Tatsächlich haben wir nicht nur drin gesessen und gequatscht und gespielt, sondern auch was von Fulda besichtigt. Mit einer Stadtführung, das war praktisch, weil wir damit gleich in den Dom, die Michaelskirche und das Stadtschloss gekommen sind und überall Erklärungen bekommen haben.
Der Fuldaer Dom ist ein Barockbauwerk der Herren der Stadt: Fulda unterstand den Fürstäbten (später Fürstbischöfe und dann wieder –äbte) und diese geistlichen Herren sahen darauf, ihre Macht eindrucksvoll zu präsentieren.

Der Dom wurde Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet. Der Vorgängerbau, die Ratgar-Basilika, die einst größte Basilika nördlich der Alpen, wurde dazu abgerissen. Der ganze Domplatz wurde umgestaltet und aufgeschüttet und der Dom in seiner heutigen barocken Form errichtet. Natürlich gab es im Laufe der Zeit immer mal Ergänzungen und Erneuerungen – oder Schäden, wie zum Beispiel im Jahre 1905 als ein Feuerwerk anlässlich des 1150. Todestages des Heiligen Bonifatius einen Turm in Brand setzte. Was für ein Freudenfeuer…

Innen war der Dom – trotz barocker Pracht – erfreulich schlich. Das machte die weiße Decke und der weiße Stuck, die einen angenehmen Kontrast zum Gold des Hochaltars bildeten.
Der Dom ist Grablege des Heiligen Bonifatius, der aufgrund seiner Missionarstätigkeit im damals heidnischen Germanien als „Apostel der Deutschen“ bekannt wurde. Bonifatius war eigentlich Engländer, der im 7./8. Jahrhundert die Franken und Thüringer bekehrte. Im Jahr 755 machte sich der über 80jährige noch einmal zu einer Mission zu den Friesen auf – von denen er allerdings erschlagen wurde. Ich mag die Theorie, dass er ebendeshalb dorthin ging – um den Märtyrertod zu suchen und seinen Missionswerken und Klostergründungen mehr Gewicht zu verleihen. Hat auch funktioniert, Bonifatius wurde zum Heiligen, sein Grab in Fulda ist eine bedeutende Wallfahrtsstätte. Auch als wir da waren, haben Pilger am Grab gesungen und gebetet.
Insgesamt ein beeindruckendes Bauwerk. Da ich/wir üblicherweise aber Romanik lieber mögen als Barock, haben wir uns sehr gefreut, dass das nächste Ziel die Michaelskirche war. Die befindet sich gleich neben dem Dom und ist ein romanischer/karolingischer Bau aus dem 9. Jahrhundert.

Außen schlicht und hübsch, zeigt sich innen die ganze Schönheit in der Rotunde aus acht Säulen, die sehr an den Aachener Dom und Karl den Großen erinnert. Über den Säulen erhebt sich eine Rundkuppel. Darunter befindet sich die Krypta, die tatsächlich noch in der ursprünglichen Form erhalten ist. Da kommt gleich eine andere Form der Besinnlichkeit auf als im goldglänzenden Barock. Wirklich schön! (Aber leider keine Fotos)
Nach all dieser kirchlichen Pracht ging es zum weltlichen Regierungssitz – die in Fulda freilich beide in der Hand der Fürstbischöfe/äbte lagen. Heutzutage regiert jedoch die Stadtverwaltung – aber auch die sitzt im Stadtschloss:

Das Stadtschloss Fulda war die Residenz der Fürstbischöfe/äbte. Ursprünglich als Renaissancebau errichte, wurde es im Barock noch repräsentativer ausgebaut. Neben den Verwaltungsräumen gibt es noch eine Reihe historisch ausgestalteter bzw. restaurierter Räume, die man besichtigen kann. Und das haben wir mit unserer Führung natürlich auch gemacht.

Viel Farbe und Stuck, Spiegel und Gold. Man konnte an den Gemälden eifrig Mythologien und Allegorien erraten, das war lustig. Ansonsten ist es natürlich immer noch beeindruckend, was Handwerkskunst und anspruchsvolle Bauherren so für Schätze zu schaffen vermögen.
Für uns war das aber erst mal genug Kultur. Wir haben allerdings festgestellt, dass wir nun schon zum zweiten Mal auf den Spuren des Heiligen Bonifatius wandeln und noch ein bisschen weiterrecherchiert. Das letzte Mal haben wir uns in Würzburg getroffen, wo der Heilige ebenfalls gewirkt hat. Drei von vier sind schon ein Stück auf dem Bonifatiusweg gewandert, der den Weg nachverfolgt, auf dem der Tote von Friesland nach Fulda gebracht wurde.
Es gibt noch eine Menge Stadt- und Klostergründungen des Missionars und eine Reihe Orte, die mit seinem Leben verknüpft sind – wir haben beschlossen, dass wir einfach noch ein paar davon als Treffpunkt auswählen werden. Es muss ja nicht gleich Dokkum oder Crediton sein, wir können ja erst mal in Mitteldeutschland weitermachen. In Fritzlar zum Beispiel, wo der Missionar die berühmte Donareiche fällen ließ, um den Heiden zu beweisen, dass der Donnergott Thor nichts dagegen tun konnte. Das mag ein beeindruckendes Symbol gewesen sein… aber der arme Baum konnte trotzdem nix dafür. Baummörder!
Stimmung:
