6 Jul 2017

rabensturm: (feder)
Die kurische Nehrung ist eine schmale Halbinsel von 98 km Länge. 52 km gehören zu Litauen, der Rest zu Russland. An der breitesten Stelle misst sie 3,8 km, an der schmalsten nur 380 m. Berühmt ist die Halbinsel vor allem für ihre großen, teils wandernden Dünen. Nida ist der letzte litauische Ort vor der russischen Grenze und bietet neben den Dünen Sehenswürdigkeiten wie das Thomas-Mann-Haus.

Wir haben uns in Klaipeda am Hafen Fahrräder ausgeliehen und wollten einfach ein Stück auf der Nehrung entlangfahren, nicht bis Nida natürlich, 50 km für eine Strecke sind dann doch arg viel. Uns ging es vor allem um die Landschaft.



Die Fähre von Klaipeda braucht nur wenige Minuten, um zur Nehrung überzusetzen und kostet pro Nase nicht einmal 2 Euro (um genau zu sein pro Nase mit Fahrrad pro Strecke 40 Cent). Wir waren früh unterwegs, die Fähre war durchaus gut gefüllt, aber das verteilte sich dann auf der anderen Seite.

Ich hab’s ja nicht so mit Gleichgewicht und bin auch kein guter Radfahrer, deshalb war es mir sehr lieb, dass die anderen schnell davongezogen sind. Wir haben uns auf den Radweg begeben, der die Halbinsel längs durchzieht und hatten den die längste Zeit für uns allein. Das war wirklich schön. Der Radweg ist sehr angenehm, ordentlich betoniert und mit nur mäßigen Höhenunterschieden. Eher langweilig für Rennradfahrer, aber die können dann ja nach Nida und zurück rasen. ;)



Die Landschaft auf der Nehrung ist größtenteils Wald. Es geht ein paar Kilometer an Dünen entlang, aber da man nur die grasige Inlandseite sieht, hat man davon keinen wirklichen Eindruck. Es sind grüne Hügel, hinter denen das Meer rauscht. Das Meer, das auch hinter den Kiefernwäldern rauscht und mit dem Möwenkreischen ständige Begleitmusik bietet.





Es fuhr sich wirklich angenehm dahin, wir sind etwa 15 km gefahren, so weit wir halt Lust hatten. Dann haben wir Picknick gemacht und sind wieder zurückgefahren – ich gebe zu, der ungeübte Hintern hat da schon geschmerzt. Trotzdem rollte es sich ganz wunderbar durch die Landschaft.

An den Dünen haben wir dann noch mal angehalten, weil ich unbedingt in die Ostsee wollte. Wir haben keinen Badeurlaub gemacht, aber wenn schon Meer, dann muss ich aus Prinzip mal rein (Silph aus Prinzip nicht *g*).



An den Dünen gibt es viele Strandaufgänge für die verschiedenen Badestrände. Ich wollte den Nacktbadestrand – ich hatte zwar Handtuch und Badeanzug dabei, aber wozu den erst nass machen? Und wozu sich umständlich umziehen? Der Nacktbadestrand war aber auch total leer, so dass es eh egal war, ob und wie nackig jemand war.



Es war nicht wirklich Badewetter. In der Sonne war es angenehm warm, der Wind pustete aber ganz schön. Das machte den Aufenthalt am Strand zu einer eher sandigen Angelegenheit und wirbelte auch ordentlich Wellen auf. Ich bin also eher halb reingewatet ins Wasser und hab mich von den Wellen anpatschen lassen; Schwimmen kann man das eher nicht nennen. Das Wasser war auch gar nicht mal so kalt, bestimmt 18° und das kennen wir ja von der heimischen Ostsee.



Ich war also immerhin mal im Meer drin, wenn auch nicht lange. Und danach mussten wir noch mal aufs Rad und die restliche Strecke zur Fähre zurücklegen… da tat mir der Hintern schon ordentlich weh. Anstrengend hab ich es eigentlich nicht gefunden… der Muskelkater kam dann aber mit zwei Tagen Verspätung. Ich bin ja soo untrainiert. ;)

Zurück in Klaipeda sind wir noch ein bisschen am Fluss entlangspaziert, haben ein Eis gegessen und sind später bei Katpedele eingekehrt. Das ist eine litauische Restaurantkette, die ihre Speisekarte nach Epochen sortiert hat: Speisen des alten Königsreiches, der Zarenzeit, der Schlummerzeit unter sowjetischer Herrschaft. Das ist spassig und spannend, wenn auch etwas unübersichtlich, weil Vorspeisen nicht bei Vorspeisen stehen, Hauptgerichte bei Hauptgerichten usw. sondern eben alles jeweils bei seiner Epoche. Ich habe an dem Abend übrigens einen ausgezeichneten Salat mit Kalbsleber verspeist.

Und noch später sind wir noch mal zum Hafen gebummelt, haben uns die Kunst dort angeguckt und den Yachthafen und uns tatsächlich ein Viertelstündchen hingesetzt und um ein Bild zu malen. :)



Ein anstrengender Tag mit viel körperlicher Bewegung – aber schön!

Stimmung:
in der Ostsee

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