Wir mögen Freilichtmuseen. :) Es ist spannend, die Vielfalt historischer Gebäude auf engem Raum zu sehen und quasi durch Raum und Zeit schlendern zu können.
Ich hatte erwartet, dass das Niedersächsische Freilichtmuseum Cloppenburg eine solche Bandbreite über das Leben in ganz Niedersachsen bietet – es war aber „nur“ die Geschichte des ländlichen Raumes Niedersachsens vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Das heißt, nichts, was älter war (dabei hätte man da auch sicher ein Großsteingrab hinrelokalisieren können), und es waren (für mich) auch nicht wirkliche Regionen zu unterscheiden. Ich hatte ja schon gedacht, dass Niedersachsen bis zur Küste reicht und es dann auch Fischerdörfer gibt… aber gut, so war es eben ländliches Niedersachsen. Auf ca. 20 ha gab es fast 60 historische Gebäude mit entsprechend bäuerlichen Gärten und landwirtschaftlichen Nutzflächen und Gerätschaften. Die Gebäude waren zum Teil auch „belebt“, in der Backstube gab es Brot und Kuchen, beim Töpfer wurde getöpfert, es gab historische Nutztiere. Das war sehr schön anzusehen. :)

Die alten Bauernhöfe sind wirklich riesige – man sieht auch eine Menge Höfe dieser Art, wenn man im Land unterwegs ist. Groß Gebäude mit breiten Dächern und den Bögen über den Toren. Innen sind sie immer gleich aufgeteilt: ein Bereich für das Vieh, ein Bereich mit offener Feuerstelle auf dem Boden als Küche und Aufenthaltsraum, dahinter abgeteilt Schlafkammern mit Schrankbetten.

Das gab es so in verschiedenen „Luxusausstattungen“, ganz einfach in kleinen Höfen, groß und mit „Guter Stube“ bei reichen Bauern. Wir haben die Ähnlichkeiten dann durchaus irgendwann erkannt, auch wenn ich die Sache mit den Voll- und Halberbenhöfen erst später im Museum von Bersenbrück verstanden habe. ;)
Neben Bauern- und Handwerkerhäusern gab es auch einen hübschen kleinen Adelssitz. Schloss würde ich es vielleicht nicht nennen:

Das Herrenhaus Arkenstede, in dem man etwas über die Lebensweise der höheren Schichten erfuhr. Es ist innen leider nicht oder nur wenig historisch ausgestattet, dafür gab es aktuell aber eine nette kleine Ausstellung über Gärten und Gartenkultur.
Ansonsten waren auf dem Gelände auch noch verschiedene Mühlen zu sehen und „Nutzgebäude“ wie Scheunen, Backstube, Brauerei, Remise, eine alte Bauernschule:

Und sogar eine Fachwerkkirche aus dem 17. Jahrhundert, die mitsamt ihrem Friedhof hierher umgesetzt worden war:

Die ist schon sehr malerisch.
Nicht weit entfernt hatte man eine Kirmes aufgebaut mit historischem Karussell und Naschwerk – wir haben das als Gelegenheit genutzt zu den historischen Swingklängen ein Tänzchen neben einer Scheune zu wagen. *g* Später, in einem Ausstellungsraum, gab es auch eine richtige Tanzfläche mit Juke-Box zum Thema feiern. Da konnte man tatsächlich Münzen einwerfen und tanzen. Haben wir natürlich auch gemacht. *g*
Wir haben uns auch beim Bäcker leckeren Kuchen geholt und ansonsten hier und da geguckt und gestöbert – zumindest bis es uns zu viele Leute wurden. Da wir aber früh da waren und aus Versehen die Runde falschrum gelaufen sind, hatten wir Dreiviertel des Museums gut Platz – und das letzte Stück haben wir uns dann einfach geschenkt…

Was Coronamaßnahmen angeht, war das im Museum ziemlich gut organisiert. Vor kleinen Häuschen oder Räumen, in die man nur allein reinsollte, gab es Aufsteller, die in grün „frei“ zeigten und die man mit einer roten Karte, die man zum Ticket bekommen hat, als „besetzt“ markieren konnte. Haben wir nicht gleich gerafft, aber wie gesagt, wir sind ja eh andersrum gelaufen und da war es überschaubar.
Als wir genug gesehen hatten und auch erst mal genug von vielen Menschen, haben wir uns wieder auf Steinsuche begeben. Los ging es bei Lindern mit den dem Hohen Stein (22 c) und den Hünensteinen (22 b)

Dann haben wir eine zusätzliche Steinkiste gefunden, die nicht auf unserer Karte war:

Dann ging es weiter mit den Schlingsteinen (22 a)

Hier sieht man auch wieder Bohrlöcher von früheren Sprengversuchen. :p
Dann endlich ging es nach Werlte – einem Ort, den wir schon oft auf Schildern gesehen haben, wir haben ihn aber immer auf später vertröstet. Hier gibt es De Hoogen Steener (20 a) und die Poldenhünensteine (20 b)

Das eine ist immerhin fast 30 Meter lang, das ist schon wieder beeindruckend.
Zu guter Letzt waren wir noch am Ganggrab bei Ostenwalde (An den Hünensteinen, Station 19), das hierher versetzt wurde. Das befindet sich direkt neben einer Bundesstraße (deshalb wurde es auch versetzt) und mal wieder war fraglich, wo man das Auto lassen sollte. :p Wir haben uns dann auf die andere Seite der Kreuzung gestellt, da gab es tatsächlich einen Parkplatz – nur musste man dann sehen, wie man zu Fuß über die dreispurige Straße kommt.

Wo sie es eh versetzen mussten, haben sie es auch gleich rekonstruiert. Die Decksteine haben sie wegen Statikproblemen danebengelegt – das ist aber auch mal nett, dass man das gemauerte Innere begucken kann, ohne in enge Kammern kriechen zu müssen. ;)
Was wir nicht gefunden haben war das Gräberfeld Mansenberge, das war ein bisschen bedauerlich. Aber dafür, dass es eigentlich ein Museumstag war, ist die Ausbeute ja trotzdem nicht schlecht. :)
Stimmung:
zwischen den Zeiten
Ich hatte erwartet, dass das Niedersächsische Freilichtmuseum Cloppenburg eine solche Bandbreite über das Leben in ganz Niedersachsen bietet – es war aber „nur“ die Geschichte des ländlichen Raumes Niedersachsens vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Das heißt, nichts, was älter war (dabei hätte man da auch sicher ein Großsteingrab hinrelokalisieren können), und es waren (für mich) auch nicht wirkliche Regionen zu unterscheiden. Ich hatte ja schon gedacht, dass Niedersachsen bis zur Küste reicht und es dann auch Fischerdörfer gibt… aber gut, so war es eben ländliches Niedersachsen. Auf ca. 20 ha gab es fast 60 historische Gebäude mit entsprechend bäuerlichen Gärten und landwirtschaftlichen Nutzflächen und Gerätschaften. Die Gebäude waren zum Teil auch „belebt“, in der Backstube gab es Brot und Kuchen, beim Töpfer wurde getöpfert, es gab historische Nutztiere. Das war sehr schön anzusehen. :)

Die alten Bauernhöfe sind wirklich riesige – man sieht auch eine Menge Höfe dieser Art, wenn man im Land unterwegs ist. Groß Gebäude mit breiten Dächern und den Bögen über den Toren. Innen sind sie immer gleich aufgeteilt: ein Bereich für das Vieh, ein Bereich mit offener Feuerstelle auf dem Boden als Küche und Aufenthaltsraum, dahinter abgeteilt Schlafkammern mit Schrankbetten.

Das gab es so in verschiedenen „Luxusausstattungen“, ganz einfach in kleinen Höfen, groß und mit „Guter Stube“ bei reichen Bauern. Wir haben die Ähnlichkeiten dann durchaus irgendwann erkannt, auch wenn ich die Sache mit den Voll- und Halberbenhöfen erst später im Museum von Bersenbrück verstanden habe. ;)
Neben Bauern- und Handwerkerhäusern gab es auch einen hübschen kleinen Adelssitz. Schloss würde ich es vielleicht nicht nennen:

Das Herrenhaus Arkenstede, in dem man etwas über die Lebensweise der höheren Schichten erfuhr. Es ist innen leider nicht oder nur wenig historisch ausgestattet, dafür gab es aktuell aber eine nette kleine Ausstellung über Gärten und Gartenkultur.
Ansonsten waren auf dem Gelände auch noch verschiedene Mühlen zu sehen und „Nutzgebäude“ wie Scheunen, Backstube, Brauerei, Remise, eine alte Bauernschule:

Und sogar eine Fachwerkkirche aus dem 17. Jahrhundert, die mitsamt ihrem Friedhof hierher umgesetzt worden war:

Die ist schon sehr malerisch.
Nicht weit entfernt hatte man eine Kirmes aufgebaut mit historischem Karussell und Naschwerk – wir haben das als Gelegenheit genutzt zu den historischen Swingklängen ein Tänzchen neben einer Scheune zu wagen. *g* Später, in einem Ausstellungsraum, gab es auch eine richtige Tanzfläche mit Juke-Box zum Thema feiern. Da konnte man tatsächlich Münzen einwerfen und tanzen. Haben wir natürlich auch gemacht. *g*
Wir haben uns auch beim Bäcker leckeren Kuchen geholt und ansonsten hier und da geguckt und gestöbert – zumindest bis es uns zu viele Leute wurden. Da wir aber früh da waren und aus Versehen die Runde falschrum gelaufen sind, hatten wir Dreiviertel des Museums gut Platz – und das letzte Stück haben wir uns dann einfach geschenkt…

Was Coronamaßnahmen angeht, war das im Museum ziemlich gut organisiert. Vor kleinen Häuschen oder Räumen, in die man nur allein reinsollte, gab es Aufsteller, die in grün „frei“ zeigten und die man mit einer roten Karte, die man zum Ticket bekommen hat, als „besetzt“ markieren konnte. Haben wir nicht gleich gerafft, aber wie gesagt, wir sind ja eh andersrum gelaufen und da war es überschaubar.
Als wir genug gesehen hatten und auch erst mal genug von vielen Menschen, haben wir uns wieder auf Steinsuche begeben. Los ging es bei Lindern mit den dem Hohen Stein (22 c) und den Hünensteinen (22 b)

Dann haben wir eine zusätzliche Steinkiste gefunden, die nicht auf unserer Karte war:

Dann ging es weiter mit den Schlingsteinen (22 a)

Hier sieht man auch wieder Bohrlöcher von früheren Sprengversuchen. :p
Dann endlich ging es nach Werlte – einem Ort, den wir schon oft auf Schildern gesehen haben, wir haben ihn aber immer auf später vertröstet. Hier gibt es De Hoogen Steener (20 a) und die Poldenhünensteine (20 b)

Das eine ist immerhin fast 30 Meter lang, das ist schon wieder beeindruckend.
Zu guter Letzt waren wir noch am Ganggrab bei Ostenwalde (An den Hünensteinen, Station 19), das hierher versetzt wurde. Das befindet sich direkt neben einer Bundesstraße (deshalb wurde es auch versetzt) und mal wieder war fraglich, wo man das Auto lassen sollte. :p Wir haben uns dann auf die andere Seite der Kreuzung gestellt, da gab es tatsächlich einen Parkplatz – nur musste man dann sehen, wie man zu Fuß über die dreispurige Straße kommt.

Wo sie es eh versetzen mussten, haben sie es auch gleich rekonstruiert. Die Decksteine haben sie wegen Statikproblemen danebengelegt – das ist aber auch mal nett, dass man das gemauerte Innere begucken kann, ohne in enge Kammern kriechen zu müssen. ;)
Was wir nicht gefunden haben war das Gräberfeld Mansenberge, das war ein bisschen bedauerlich. Aber dafür, dass es eigentlich ein Museumstag war, ist die Ausbeute ja trotzdem nicht schlecht. :)
Stimmung:
