20 Aug 2023

rabensturm: (feder)
Die Shetland Islands sind – wie der Name schon sagt – eine Inselgruppe. Mainland ist die größte der Inseln, im Norden folgen Yell und Unst. Auf Yell leben (laut Wikipedia) knapp 1000 Leute, auf Unst nur knapp 700. Das ist schon sehr… übersichtlich auf gar nicht mal so kleiner Fläche.

Wir wollten so weit nördlich, wie das in Großbritannien geht, also nach Unst. Um genau zu sein, ich wollte, und Silph fand den Plan dann auch ganz okay. ;)

Die freundliche Touristinformation in Lerwick hatte uns passende Fährzeiten gebucht, wir fuhren also am Morgen zu Fähre von Toft nach Ulsta.



Über Yell wollten wir erst mal nur rüber, die Insel selber würden wir uns dann mit mehr Zeit auf dem Rückweg noch anschauen. Es sind nur etwa 17 Meilen längs über die Insel, wir hatten dafür reichlich 30 Minuten Zeit bis zur nächsten Fähre. Die Touri-Info meinte, wir brauchen nur 25 Minuten und Silph sagte: „Besser fährst du.“ *g* Ja, war vermutlich besser, wir haben die 25 Minuten wirklich gebraucht, ein bisschen mehr vielleicht und es war gar nicht viel Zeit, bis die nächste Fähre dann ablegte.

Bemerkung am Rande: Die Strecke nach Unst und zurück, also 4 Fährfahrten für 2 Personen und ein Auto haben knapp 20 Pfund gekostet – das ist wirklich günstig aus Touristensicht.

Unst also. Wir haben direkt mit unserem nördlichsten Ziel angefangen, Haroldswick und dem hochgelobten Tearoom. Ja, man hätte der Straße noch ein Stück weiter nach Norden folgen können, aber für mein Bedürfnis „nördlichster Punkt UK“ hat das völlig ausgereicht.

Wir haben noch einen Platz im Tearoom bekommen (Reservierung ist empfohlen, wir hatten es so riskiert) und uns gleich mal ausgesprochen köstlichen Cream Tea gegönnt.



Danach folgte die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten – zuerst das nachgebaute Wikingerschiff und ein rekonstruiertes Wikingerlanghaus:



Die Bewohner Shetlands sind mehr Wikinger als Schotten, das wird relativ deutlich, wenn man auf den Inseln unterwegs ist. Hier im ganz hohen Norden zeigt sich die Verwandtschaft zu Skandinavien noch deutlicher. Wikinger überall, wir hätten auch noch Ruinen von Wikingerlanghäusern anschauen können, aber das nachgebaute reichte und war ja sehr schön.

Next Stop: Bushaltestelle:



Ja, das Bushäuschen auf Unst hat eine gewisse Berühmtheit, weil es liebevoll dekoriert und eingerichtet wird. Wir hätten es jetzt nicht extra gesucht, aber da wir eh dran vorbeigefahren sind, haben wir halt angehalten und auch ein Foto gemacht.

Als nächstes ging es wieder weiter in die Vergangenheit zurück, wir besuchten den Underhaull Broch.



Ganz anders als beim Broch in Lerwick sind hier kaum noch Mauern erkennbar. Ein Ring grasiger Hügel und Gräber lassen ahnen, was darunter versteckt ist. Ich fand das sehr schön, weil wir so die unterschiedlichen Stadien der Sichtbarkeit erkunden konnten.

Gleich daneben gab es noch Wikingergebäude zum Anschauen, ein paar Mauern nur, aber wenn sie schon mal da waren… ;)

Dann ein stehender Stein – der Menhir von Bordastubble bzw. Lund Standing Stone.



Der ist aber schön. :) Schön und groß und in schöner Lage. Heide ringsum und grasende Schafe.

Und dann gleich noch ein Menhir, dessen Name ich gerade nicht rekostruieren kann. Der war auch hübsch, aber nicht so groß wie der erste.



Dann eine Castle-Ruine – so was Großes gibt es hier tatsächlich auch:



Das ist Muness Castle. In der Kiste unter dem Schild waren Taschenlampen, aber da wir nicht reinkonnten, haben die uns nicht wirklich viel genutzt, spaßig fanden wir es trotzdem. Und die blaue Fahne ist – logischerweise – die von Shetland, die nur fast aussieht wie die schottische (die hat ein Andreaskreuz und kein nordisches Kreuz), hat eine Weile gedaudert, bis wir das bemerkt haben.

Das Castle jedenfalls stammt aus dem späten 16. Jahrhundert, der Erbauer war ein Halbbruder des bösen Patrick Steward (den kennen wir schon von Orkney) und war dafür bekannt, die Bevölkerung grausam auszubeuten. Man kam leider nicht rein. Es war aber auch von außen hübsch und es war auch eine schöne Ecke der Insel, wo wir auch Shetlandponies nahe kommen konnten. Look, a Pony!

Von da aus haben wir uns zurück zur nächsten Fähre aufgemacht, an einem kleinen Örtchen mit Selbstbedienungscafé und Edelsteinflohmarkt. *g* Hübsche Ausblicke auf jeden Fall.



Dann ging es wieder nach Yell.

Wo Unst grün und abwechslungsreich erscheint, zeigt sich Yell als flache braune Torfebene. Wir sind auf dem Rückweg auf Nebenstrecken gefahren, das war teilweise arg eng. Es war aber auch lustig, weil wir an den Sehenswürdigkeiten immer die gleichen drei Autos wiedergetroffen haben. Manchmal war es auch so eng, dass mehr als drei Autos auch gar nicht hätten parken können.

Die Sehenswürdigkeit, an der sich alle getroffen haben, war the white wife of Otterswick:



Eine etwas… creepy Plastikfigur an einem grünen Hang. Ursprünglich war es wohl eine Galionsfigur eines deutschen (?) Segelschiffes, das 1924 in der Bucht gesunken ist. War jetzt eher eine spezielle Sehenswürdigkeit, aber der kleine Spaziergang war nett und die Aussicht sowieso.

Das war der Tag, für den es sich gelohnt hat, die Wanderschuhe mitzuschleppen. ;)

Man hätte noch ein bisschen rumkurven können, aber wir sind dann doch recht zügig zur Fähre gefahren. War ja schon eine Menge, die wir bis dahin gesehen haben. Auch auf Mainland sind wir recht zielstrebig nach Lerwick zurückgefahren – es gab im Norden leider nix, wo man hätte ein Abendessen bekommen können.

Abendessen also wieder in Lerwick, gleich um die Ecke im Magno, ich hatte Nudeln.

Stimmung:
lange unterwegs

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