Das Sooser Moor und Franzensbad
18 Nov 2024 09:51 pmDie Mineralquellen im Böhmischen Bäderdreieck (bis hinüber nach Bad Elster und Bad Brambach) sind Zeugnisse der tektonischen Aktivitäten der Gegend. Dazu gehört auch der Eger-Graben und durch dessen Verwerfungen die Aktivitäten im Sooser Moor, wo es Mineralquellen und Mofetten gibt. Mofetten? Dazu kommen wir gleich noch mal. ;)
Antje hatte das Sooser Moor als Treffpunkt und Ausflugsziel vorgeschlagen. Moor ist ja meistens sehenswert, um so mehr, wenn es noch mit spannenden unterirdischen Aktivitäten einhergeht.
Aber erst mal Moor. Wie es sich gehört auf Bohlenwegen, durch Birkenwäldchen über unsicheren Grund – und das dann auch noch bei strahlendem Sonnenschein und knallblauem Himmel. Hach, schön.

Das Moor ist als Naturschutzgebiet geschützt, es gibt ein Besucherzentrum mit kleinem Museum und es kostet Eintritt (zumindest, wenn man von der Seite kommt). Im Sommer gibt es auch ein kleines Touristenbähnchen, das von der Torf- und Salzgewinnungszeit übriggeblieben ist.
Recht nah am Eingang des Moores befindet sich die Kaiserquelle – die wärmste Mineralquelle der Gegend mit 14 – 18° warmen Wasser. Es ist sehr mineralisch, der im Wasser enthaltene Schwefelwasserstoff wird aber nicht durch Thermalwässer eingebracht, sondern bildet sich durch mikrobielle Umwandlung im Moor. Man kann kosten, schmeckt aber wenig überraschend nicht.

Dann geht’s weiter ins Moor hinein, wo an verschiedenen Stellen Wasser blubbert und Kohlendioxid ausströmt. – Das sind die schon genannten Mofetten. Durch den Gasaustritt ist das Pflanzenwachstum gehemmt, manche Stellen sind ganz pflanzenfrei, weil Gas und Mineralisation zu toxisch sind. Auf den Erklärschildern gabs auch immer ein Foto mit einem toten Vogel neben einer Mofette zur Verdeutlichung. :/

Schlammgeblubber, Wassergeblubber, manchmal auch nur pfeifende Luftgeräusche vom Gasaustritt. Durch die nasse schlammige Umgebung formten sich kleine Schammhügel, mineralische Kreise, die sich über das Gelände zogen. Je nach Wasserstand, abhängig von Regen und Trockenheit, verändert sich das wohl recht stark – bei schlechtem Wetter, Nebel und Düsternis ist es bestimmt auch einigermaßen gruselig. ;)
Wir sind im Sonnenschein über die Bohlenwege spaziert, haben uns Moor und Mofetten angeschaut und auch den See, der einen Teil der Fläche einnimmt.

Am Ausgang des Moores gab es dann noch eine zweite große Quelle – die Quelle Věra – die in Holz gefasst mächtig blubberte.

Sie ist nicht so mineralisch wie die andere, wirklich lecker sieht sie aber auch nicht aus…
Historisch wurde die Gegend zum Torfabbau genutzt, später diente das Moor auch für Kuranwendungen in Franzensbad. Auch die Salze und Mineralien hat man abgebaut, noch lange bis ins 20. Jahrhundert, dazu stülpte man Kegel über die Mofetten, um die Gase einzufangen.
Im kleinen Museum gab es ein paar Fotos dazu – hauptsächlich fand man da aber ausgestopfte Vögel, die die Fauna illustrierten. Ich zeig lieber noch ein paar Bilder aus dem Moor:

Lebende Tiere gab es auf dem Gelände aber auch. Man hatte dort eine Wildtierauffangstation eingerichtet, die kranke und verletzte Wildvögel aufpäppelte. Man kann die auch adoptieren. ;)
Wir sind als nächste touristische Station nach Franzensbad - Františkovy Lázně – gefahren, der kleinsten Bäderstadt des Böhmischen Bäderdreiecks. Das Zentrum mit den Kuranlagen ist tatsächlich sehr überschaubar, die Architektur ist aber nicht minder prächtig.

Wir sind ein bisschen herumgelaufen, haben ein paar Quellen gekostet – schmecken alle nicht – und uns die Gebäude und die Stadt angeschaut.

Wir haben eine Weile an der meteorologischen Station herumgerätselt, uns dann aber für Kaffee und Palatschinken in einem Café niedergelassen. Schmausen und gucken, das hat sich schon gelohnt. Ein schöner Ausflug und sehenswerte Ziele. Oder, wie der Parkplatzwächter auf dem Rückweg fragte: „Hattet ihr schönes Spazier?“
Ja, das Spazier war super. :)
Wir sind noch im Hellen nach Marienbad zurückgekommen, haben aber – glaub ich – von der Stadt nicht mehr viel angeschaut. Wir sind noch ins Schwimmbad des Hotels gegangen, ein Pool eher, der nur für kleine Runden reichte, aber immerhin haben wir damit mal was vom Wellnessprogramm ausprobiert.
Zum Abendessen gab es für mich dann Ragout mit Reis. – Bei unserer Halbpension gab es immer Auswahl zwischen 4 Gerichten, die man am Vortag wählen konnte. Die frisch Angereisten konnten immerhin zwischen Spagetti und Hühnchen mit Reis wählen. Dazu jeweils eine Vorsuppe (die oft schon recht gehaltvoll war) und ein Dessert. Am ersten Abend war das Eis zum selbst nehmen, dann aber auch mal Kuchen oder warme Teigknödel mit Pflaumenmus gefüllt und einer Quarkcreme. Das war schon lecker und auf jeden Fall sättigend. ;)
Stimmung:
sonnig
Antje hatte das Sooser Moor als Treffpunkt und Ausflugsziel vorgeschlagen. Moor ist ja meistens sehenswert, um so mehr, wenn es noch mit spannenden unterirdischen Aktivitäten einhergeht.
Aber erst mal Moor. Wie es sich gehört auf Bohlenwegen, durch Birkenwäldchen über unsicheren Grund – und das dann auch noch bei strahlendem Sonnenschein und knallblauem Himmel. Hach, schön.

Das Moor ist als Naturschutzgebiet geschützt, es gibt ein Besucherzentrum mit kleinem Museum und es kostet Eintritt (zumindest, wenn man von der Seite kommt). Im Sommer gibt es auch ein kleines Touristenbähnchen, das von der Torf- und Salzgewinnungszeit übriggeblieben ist.
Recht nah am Eingang des Moores befindet sich die Kaiserquelle – die wärmste Mineralquelle der Gegend mit 14 – 18° warmen Wasser. Es ist sehr mineralisch, der im Wasser enthaltene Schwefelwasserstoff wird aber nicht durch Thermalwässer eingebracht, sondern bildet sich durch mikrobielle Umwandlung im Moor. Man kann kosten, schmeckt aber wenig überraschend nicht.

Dann geht’s weiter ins Moor hinein, wo an verschiedenen Stellen Wasser blubbert und Kohlendioxid ausströmt. – Das sind die schon genannten Mofetten. Durch den Gasaustritt ist das Pflanzenwachstum gehemmt, manche Stellen sind ganz pflanzenfrei, weil Gas und Mineralisation zu toxisch sind. Auf den Erklärschildern gabs auch immer ein Foto mit einem toten Vogel neben einer Mofette zur Verdeutlichung. :/

Schlammgeblubber, Wassergeblubber, manchmal auch nur pfeifende Luftgeräusche vom Gasaustritt. Durch die nasse schlammige Umgebung formten sich kleine Schammhügel, mineralische Kreise, die sich über das Gelände zogen. Je nach Wasserstand, abhängig von Regen und Trockenheit, verändert sich das wohl recht stark – bei schlechtem Wetter, Nebel und Düsternis ist es bestimmt auch einigermaßen gruselig. ;)
Wir sind im Sonnenschein über die Bohlenwege spaziert, haben uns Moor und Mofetten angeschaut und auch den See, der einen Teil der Fläche einnimmt.

Am Ausgang des Moores gab es dann noch eine zweite große Quelle – die Quelle Věra – die in Holz gefasst mächtig blubberte.

Sie ist nicht so mineralisch wie die andere, wirklich lecker sieht sie aber auch nicht aus…
Historisch wurde die Gegend zum Torfabbau genutzt, später diente das Moor auch für Kuranwendungen in Franzensbad. Auch die Salze und Mineralien hat man abgebaut, noch lange bis ins 20. Jahrhundert, dazu stülpte man Kegel über die Mofetten, um die Gase einzufangen.
Im kleinen Museum gab es ein paar Fotos dazu – hauptsächlich fand man da aber ausgestopfte Vögel, die die Fauna illustrierten. Ich zeig lieber noch ein paar Bilder aus dem Moor:

Lebende Tiere gab es auf dem Gelände aber auch. Man hatte dort eine Wildtierauffangstation eingerichtet, die kranke und verletzte Wildvögel aufpäppelte. Man kann die auch adoptieren. ;)
Wir sind als nächste touristische Station nach Franzensbad - Františkovy Lázně – gefahren, der kleinsten Bäderstadt des Böhmischen Bäderdreiecks. Das Zentrum mit den Kuranlagen ist tatsächlich sehr überschaubar, die Architektur ist aber nicht minder prächtig.

Wir sind ein bisschen herumgelaufen, haben ein paar Quellen gekostet – schmecken alle nicht – und uns die Gebäude und die Stadt angeschaut.

Wir haben eine Weile an der meteorologischen Station herumgerätselt, uns dann aber für Kaffee und Palatschinken in einem Café niedergelassen. Schmausen und gucken, das hat sich schon gelohnt. Ein schöner Ausflug und sehenswerte Ziele. Oder, wie der Parkplatzwächter auf dem Rückweg fragte: „Hattet ihr schönes Spazier?“
Ja, das Spazier war super. :)
Wir sind noch im Hellen nach Marienbad zurückgekommen, haben aber – glaub ich – von der Stadt nicht mehr viel angeschaut. Wir sind noch ins Schwimmbad des Hotels gegangen, ein Pool eher, der nur für kleine Runden reichte, aber immerhin haben wir damit mal was vom Wellnessprogramm ausprobiert.
Zum Abendessen gab es für mich dann Ragout mit Reis. – Bei unserer Halbpension gab es immer Auswahl zwischen 4 Gerichten, die man am Vortag wählen konnte. Die frisch Angereisten konnten immerhin zwischen Spagetti und Hühnchen mit Reis wählen. Dazu jeweils eine Vorsuppe (die oft schon recht gehaltvoll war) und ein Dessert. Am ersten Abend war das Eis zum selbst nehmen, dann aber auch mal Kuchen oder warme Teigknödel mit Pflaumenmus gefüllt und einer Quarkcreme. Das war schon lecker und auf jeden Fall sättigend. ;)
Stimmung:
