Am nächsten Morgen war es vorbei mit blauem Himmel und strahlenden Sonnenschein – statt dessen hing Nebel in den Hügeln und alles war trüb und grau. Das passende Wetter, um einen Friedhof zu besuchen. Der von Marienbad liegt etwas oberhalb des Ortes, wir sind also erst mal bergauf gewandert durch malerischen Nebelwald.

Der Friedhof ist ziemlich groß, hat eine recht große Halle und auch eine Menge sehenswerter Grabstätten. Viele tragen deutsche Beschriftung, bis zum 2. Weltkrieg gab es hier eben eine große deutsche Bevölkerung. Insofern sieht der Friedhof nach unserer Gewohnheit erst mal recht normal aus.

Bei den tschechisch beschriebenen Gräbern fiel zuerst auf, dass Rodina wohl ein sehr häufiger weiblicher Vorname sei… ach nein, das heißt Familie. *g* Und das gendert offenbar die ganze Familie auf weiblich, das fanden wir auch bemerkenswert. ;)
Es gibt auch Gräber, da stehen im Grabstein in einer Art Fenster die Urnen. Das kannte ich auch noch nicht.
Ein eher neues Erinnerungselement war ein künstlicher Baum mit Musik und Licht, an dem man über ein Tablet Verstorbene auswählen konnten, für die dann ein Blatt am Baum leuchtete und Infos am Tablet auftauchten. Schien aber nicht der Renner zu sein, wir haben da gerade mal drei Personen drin gesehen…

Auch eine Kriegsgräberstätte gibt es auf dem Friedhof – wie immer bedrückend die vielen Namen, die vielen jungen und sehr jungen Menschen, die so aus dem Leben gerissen wurden. Dann liegen sie da alle, egal, woher sie ursprünglich stammten… wobei ich zugeben muss, dass ich mich bei denen, wo Volkssturm oder Heimatfront und dergleichen auf dem Grabstein stand, schon auch ein bisschen gruselnd gefragt habe, was die wohl gemacht und erlebt haben…

Das graue trübe Novemberwetter war jedenfalls sehr passend dafür.
Wir sind zurück in die Stadt gelaufen, an der orthodoxen Kirche vorbei und der anglikanischen Kapelle von König Edward. Und natürlich auch noch mal am König selbst, der sich hier im Ort mal mit Kaiser Franz Josef getroffen hat.

Außerdem haben wir (später) noch den Kurpark in die andere Richtung erkundet. Zunächst sind wir bis zur Rudolfsquelle gelaufen, deren hübsches Gebäude leider so marode ist, dass es gesperrt werden musste. Für den Wasserzugang gibt es gleich daneben noch einen extra Brunnen – aber der war schon für den Winter abgedreht.

Weiter gings noch bis zur Antoniusquelle, zu der wir noch ein ganzes Stück über den Kurpark hinaus weiterlaufen mussten. Da hatte ich schon nicht mehr so richtig Lust, aber es ist ja gut, dass wir sie noch mitgenommen haben. Geschmeckt hat sie aber auch nicht. ;)

Am Abend gabs Forelle im Hotel – und dann sind wir zum Abendprogramm noch mal losgelaufen (ich glaube zumindest, dass es der Abend war). In der orthodoxen Kirche fand ein Konzert statt, Glenn-Miller-Wiedererweckung, wie es so schön, auf der Homepage hieß. *g*
Es war sehr gut, dass wir auf diesem Weg in die orthodoxe Kirche gekommen sind, die tagsüber geschlossen war. Die Kirche des Hl. Wladimir ist innen sehr schön, sehr golden, mit schönen Ikonen und einer großen Ikonostase aus Porzellan (?). Platz ist allerdings nicht viel, so dass sich die Band an die Ikonostase quetschte, während der Innenraum komplett bestuhlt und vollgestopft war. Es gab Lieder von Louis Armstrong, Fran Sinatra, George Gershwin und anderen mehr, sehr schön swingig von der Jazz Cakes Band vorgetragen. Saxophon, Gitarre, Kontrabass und Sängerin. Das haben sie charmant und gekonnt gemacht, das hat sich gelohnt. :)
Stimmung:
grau

Der Friedhof ist ziemlich groß, hat eine recht große Halle und auch eine Menge sehenswerter Grabstätten. Viele tragen deutsche Beschriftung, bis zum 2. Weltkrieg gab es hier eben eine große deutsche Bevölkerung. Insofern sieht der Friedhof nach unserer Gewohnheit erst mal recht normal aus.

Bei den tschechisch beschriebenen Gräbern fiel zuerst auf, dass Rodina wohl ein sehr häufiger weiblicher Vorname sei… ach nein, das heißt Familie. *g* Und das gendert offenbar die ganze Familie auf weiblich, das fanden wir auch bemerkenswert. ;)
Es gibt auch Gräber, da stehen im Grabstein in einer Art Fenster die Urnen. Das kannte ich auch noch nicht.
Ein eher neues Erinnerungselement war ein künstlicher Baum mit Musik und Licht, an dem man über ein Tablet Verstorbene auswählen konnten, für die dann ein Blatt am Baum leuchtete und Infos am Tablet auftauchten. Schien aber nicht der Renner zu sein, wir haben da gerade mal drei Personen drin gesehen…

Auch eine Kriegsgräberstätte gibt es auf dem Friedhof – wie immer bedrückend die vielen Namen, die vielen jungen und sehr jungen Menschen, die so aus dem Leben gerissen wurden. Dann liegen sie da alle, egal, woher sie ursprünglich stammten… wobei ich zugeben muss, dass ich mich bei denen, wo Volkssturm oder Heimatfront und dergleichen auf dem Grabstein stand, schon auch ein bisschen gruselnd gefragt habe, was die wohl gemacht und erlebt haben…

Das graue trübe Novemberwetter war jedenfalls sehr passend dafür.
Wir sind zurück in die Stadt gelaufen, an der orthodoxen Kirche vorbei und der anglikanischen Kapelle von König Edward. Und natürlich auch noch mal am König selbst, der sich hier im Ort mal mit Kaiser Franz Josef getroffen hat.

Außerdem haben wir (später) noch den Kurpark in die andere Richtung erkundet. Zunächst sind wir bis zur Rudolfsquelle gelaufen, deren hübsches Gebäude leider so marode ist, dass es gesperrt werden musste. Für den Wasserzugang gibt es gleich daneben noch einen extra Brunnen – aber der war schon für den Winter abgedreht.

Weiter gings noch bis zur Antoniusquelle, zu der wir noch ein ganzes Stück über den Kurpark hinaus weiterlaufen mussten. Da hatte ich schon nicht mehr so richtig Lust, aber es ist ja gut, dass wir sie noch mitgenommen haben. Geschmeckt hat sie aber auch nicht. ;)

Am Abend gabs Forelle im Hotel – und dann sind wir zum Abendprogramm noch mal losgelaufen (ich glaube zumindest, dass es der Abend war). In der orthodoxen Kirche fand ein Konzert statt, Glenn-Miller-Wiedererweckung, wie es so schön, auf der Homepage hieß. *g*
Es war sehr gut, dass wir auf diesem Weg in die orthodoxe Kirche gekommen sind, die tagsüber geschlossen war. Die Kirche des Hl. Wladimir ist innen sehr schön, sehr golden, mit schönen Ikonen und einer großen Ikonostase aus Porzellan (?). Platz ist allerdings nicht viel, so dass sich die Band an die Ikonostase quetschte, während der Innenraum komplett bestuhlt und vollgestopft war. Es gab Lieder von Louis Armstrong, Fran Sinatra, George Gershwin und anderen mehr, sehr schön swingig von der Jazz Cakes Band vorgetragen. Saxophon, Gitarre, Kontrabass und Sängerin. Das haben sie charmant und gekonnt gemacht, das hat sich gelohnt. :)
Stimmung:
