9 Mar 2025

rabensturm: (feder)
Dijon ist die Hauptstadt der Region Bourgogne-Franche-Comté und befindet sich gut 80 km westlich von Besançon. Es gibt eine Zugverbindung, für die man auch nicht erst an den TGV-Bahnhof hinaus muss. Die Züge fahren stündlich oder sogar halbstündlich, sind aber gar nicht mal so günstig. Aber für einen Tagesausflug kann man das schon mal machen.

In Dijon sind wir dann der Eule gefolgt:



Der Rundgang mit der Eule führt in 22 Stationen an den Sehenswürdigkeiten der Innenstadt vorbei, man kann auch noch zusätzliche Schlenker ranhängen in andere Stadtgebiete. Da wir kein konkretes Ziel hatten sondern nur die Stadt kennenlernen wollten, konnten wir der Eule bequem folgen (haben sie zwischendurch aber auch mal verloren).

Dijon hat wirklich schöne alte Fachwerkhäuser, eine Hauptpost im Jugendstil, eine Markthalle aus dem 19. Jahrhundert und einen großen Palast und mehrere beeindruckende Kirchen.



Im Zentrum der Altstadt liegt der Herzogspalast, der mit seinem halbrunden Vorplatz ein sehr eindrucksvolles Ensemble bildet. Im Palast findet sich heute das Rathaus der Stadt und das Museum der schönen Künste.



Der Turm, der über den Palast hinausragt, ist der Tour Philippe-le-Bon, der aus dem 15. Jahrhundert stamm. Man kann da hochsteigen – das haben wir auch gemacht, zumal das Ticket in unserem Museumspass enthalten war. Man kommt allerdings nur mit einer geführten Tour hoch, was sich nach einigen Erklärungsbemühungen bei der Touristinformation buchen ließ. Durch die Führung haben wir dann auch einiges über die Herzöge von Burgund erfahren und der Geschichte des Turms und der Stadt.



Außerdem war es nicht ganz so anstrengend, wenn die Besteigung des Turmes durch Informationen unterbrochen wurde, da musste man die 300 (?) Stufen nicht auf einmal hochsteigen…

Es gab übrigens nur vier Herzöge der Bourgogne: Philipp II. der Kühne, Johann Ohnefurcht, Philipp III. der Gute (das ist der mit dem Turm) und Karl, der Kühne. Letzterer hatte nur eine Tochter, Maria, über die das Herzogtum dann an die Habsburger ging.

Also, Turm haben wir bestiegen, im Palast waren wir zuerst mal nur zum Mittagessen, wo es im Museumsrestaurant sehr nobles (und gut bezahlbares) Mittagsmenü gab. Im Museum waren wir erst nach der Turmbesteigung – zu unserer Überraschung war das kostenlos. Das Museum ist innen auch ziemlich modern, es wurde erst 2013 (?) wieder neu eröffnet.



Die hübsche Eule stammt von François Pompon, einem Bildhauer, der in Dijon wirkte und hauptsächlich für seine Tierdarstellungen bekannt wurde. Ihm war ein ganzer Raum gewidmet, seine Tiere sind wirklich sehr schön.

Was Kirchen angeht, da haben wir auf dem Eulenrundweg Notre Dame angeschaut (die spitze, die man vom Turm aussieht), St. Michael (die große hinter dem Theater), St. Etienne (die mit den Skulpturen von François Rude), St. Jean (die jetzt ein Kulturzentrum ist), St. Philibert (das war die mit der Baustelle) und St. Benigne (die Kathedrale). Letzteres überrascht ein bisschen, weil die doch ein Stück abseits liegt und man als Kathedrale doch eher was im Zentrum erwarten würde.



Von der Kirche Notre Dame stammt übrigens auch die Eule, die dem Rundweg den Namen gab – eine kleine, abgegrabbelte Figur an der Kirchenwand, die Glück bringt, wenn man sie mit der linken Hand berührt und sich was wünscht.



Kein Wunder, dass sich überall in der Stadt Eulenmotive wiederfinden. ;)

Doch, das war ein sehr lohnender Tagesausflug. Wir haben eine Menge von der Stadt gesehen, waren dann am Ende aber auch ein bisschen fußlahm – also ich zumindest. ;) Aber der Zug hat uns dann wieder gut nach Besançon zurückgebracht.

Auch unsere Planung war sehr glücklich, es hatte die ganze Nacht und auch den Morgen in Besançon geregnet, in Dijon war das Wetter sonnig und blieb den ganzen Tag gut. In Besançon hatte sich der Regen dann auch verzogen.

Besondere Erwähnung: Dijon ist im Zentrum autofrei (also theoretisch, praktisch kurvten immer noch ein paar Lieferwagen herum). Der öffentliche Personennahverkehr wird im Stadtzentrum von diesen niedlichen Elektrobussen bestritten, die mit dem Klingeln einer Straßenbahn durch die engen Gassen surrten.



Meine Mama war eine Straßenbahn und mein Papa ein Bus… ;)

Stimmung:
dokumentierend

Dole

9 Mar 2025 07:56 pm
rabensturm: (feder)
Dole ist eine Stadt zwischen Besançon und Dijon, eine Kleinstadt heute, aber immerhin mal Hauptstadt der Freigrafschaft Burgund – was, wenn ich es richtig verstanden habe, nicht dasselbe ist wie die Franche Comté, was ja auch gerne mit Freigrafschaft übersetzt wird…

Egal, der Zug nach Dijon fährt durch, es soll ganz hübsch sein, also haben wir da den nächsten Tagesausflug hin gemacht. Und ja, es ist wirklich hübsch.



Durch die historische Bedeutung gibt es einige sehenswerte Gebäude. Außerdem liegt es malerisch am Doubs, und Louis Pasteur wurde hier geboren. Interessante Dinge für diverse Interessengebiete. ;)

Man kann auch wieder einer lustigen Wegmarkierung folgen, die Katze diesmal nach einer Geschichte eines Autors, der lange in Dole gelebt hat.



Wir haben erst mal alleine zum Fluss gefunden (immer bergab, das Wasser ist unten), uns dort die hübschen Aussichten angeschaut, den kleinen Yachthafen und die Reste einer römischen Brücke. Ja, hier war Römerland, im Sommer haben wir da viele Spuren von gesehen, auch wenn es in Besançon und Dijon jetzt nicht so offensichtlich war.



Die Katze führte uns dann zu einem hübschen kleinen Park, der im Sommer sicher sehr angenehm ist. Mir knurrte da aber schon ein wenig der Magen, so dass ich auch die Kirche Notre-Dame nicht mit ganz der Wertschätzung besichtigte, die sie verdient hätte.



Wir fanden dann aber doch was zu Essen – ein Mittagsmenü in einem Gewölberestaurant, beim kleinen Gasconer, wo wir zwischen Leuten, die hier ihre Mittagspause verbrachten, französische Spezialitäten erprobten. Hechtklöße auf Gemüse, das war schon etwas eigenwillig, aber nicht unlecker. Ich war vom Menü (und dem Nachtisch) jedenfalls noch ziemlich lange satt.

Wir schlappten dann zum Bahnhof zurück, um nicht all zu spät wieder nach Besançon zurück zu fahren. Doch, das war ein netter kleiner Ausflug, es ist bestimmt auch sehr schön, hier auf dem Doubs-Radweg vorbeizuradeln.

Stimmung:
dokumentierend

Profile

rabensturm: (Default)
rabensturm

May 2025

S M T W T F S
    123
456789 10
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Most Popular Tags

Style Credit

Expand Cut Tags

No cut tags
Page generated 9 Jul 2025 01:52 pm
Powered by Dreamwidth Studios