rabensturm: (feder)
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Tag zwei kommt in unserer internen Statistik der Besichtigungen ziemlich gut weg, weil wir da recht viel an einem Tag gesehen haben. Auch wenn es nicht immer einfach war...

Aber fangen wir am Anfang an – bei Stonehenge:




Ich erwähnte ja schon, dass Stonehenge im Vorbeifahren eher… unrealistisch aussieht – und eigentlich ist es auch befremdlich, wie nah die Straße daran vorbeigeht. Nicht etwa die kleine Zubringerstraße sondern die große mehrspurige Schnellstraße… über die Infrastruktur kann da echt keiner meckern und natürlich ist da den ganzen Tag viel los, was die Heerscharen an Touristen und Busse angeht.

In weiser Voraussicht hatten wir beschlossen, Stonehenge als ersten Programmpunkt des Tages zu absolvieren, um möglichst vor den großen Touristenströmen dort zu sein. Wir waren also pünktlich eine Viertelstunde vor Öffnungszeit dort – und trotzdem nicht die ersten auf dem Parkplatz. Aber immerhin waren wir zeitiger als die Parkplatzwächter und haben uns die Gebühr gespart. *g* Eine halbe Stunde später herrschte aber schon Massenbetrieb und wir waren froh, unsere Runde um die Steine so ziemlich ohne andere Leute drehen zu können...



Man kommt nicht ganz bis an die Steine ran (nur mit speziellen Extraführungen, die extra kosten und von echten Druiden geführt werden). Ein Weg führt drumrum, so dass man sie von allen Seiten ausgiebig betrachten konnten. Verwunderlich fand ich dabei die vielen Vögel, die in den Steinen wohnen und die natürlich über die Besucher schimpften. Aber eigentlich ein sehr naheliegender Brutplatz, wenn ja kein Mensch wirklich bis ans Nest rankommt. Und vielleicht beruhigen sie sich ja auch über den Tag und schimpfen nur über die ersten Besucher… Fand ich durchaus stimmungsvoll die kreisenden Krähen. ;)

Eine andere Feststellung war, dass die Wallanlage sehr niedrig ist und dass man die viel beschriebenen Sarsensteine und die sorgsam aus Wales angeschafften Blausteine aus der Besucherentfernung gar nicht unterscheiden konnte. Ob ich das erwartet hatte – keine Ahnung. Die ganze Anlage wirkte ohnehin in echt sehr viel unrealistischer als auf den Bildern. Eine Kulisse… Die Bilder dagegen sind tatsächlich so geworden, wie man sich Stonehenge vorstellt, hübsch mit Wolken und Sonneneffekten. Davorzustehen war sehr viel weniger beeindruckend. Vielleicht, weil man nicht rankann… oder weil man einfach schon zu viele Fotos davon gesehen hat. Gelohnt hat sich der Besuch natürlich trotzdem. Das kann man sich einfach nicht entgehen lassen, wenn man da unterwegs ist.

Auf der Weiterfahrt sind wir dann eher zufällig noch an Woodhenge vorbeigekommen:



Eine Anlage in der Nähe, die immer gern mit Stonehenge in Verbindung gebracht, auch wenn man darüber nicht mehr weiß. Ist auch nicht ausgeschildert, wenn man nicht zufällig die richtige Straße hat, findet man das nie. Der Abzweig hatte dann zwar ein Schild, aber bis dahin muß man ja erst mal kommen.

Wir hatten dadurch Woodhenge für uns alleine. :)
Hübscher Platz mit schöner Aussicht. Es ist nicht einfach, sich die lustigen bunten Pflöcke als dreidimensionale Anlage vorzustellen – aber interessant war es trotzdem. Und ich finde immer noch, es sieht aus, wie ein Spielfeld, von dem keiner mehr weiß, wie die Spielregeln sind. ;)

Der nächste Programmpunkt war Avebury.
Auf dem Weg dorthin sind wir noch an Sanctuary (so ähnlich wie Woodhenge nur nicht so groß und bunt) und dem Sillbury Hill (ein hoch aufgeschütteter Hügel mit vermutlich Festung oben drauf) vorbeigekommen.

Avebury selbst ist ein Dorf, das innerhalb eines Henges und Steinkreises errichtet wurde. Man kann das alles sehr gut ablaufen, zwischen Schafen und Touristen – und fragt sich dabei, was die Leute vor fast 5000 Jahre bewogen hat, eine solche Menge Steine aufzustellen… Stonehenge ist nicht so weit weg, als dass man es nicht erreichen könnte. Noch ein großer Kreis und noch ein großer Henge… Beeindruckend.



Wir sind den Kreis entlanggelaufen und haben Steine angefasst. Wir sind nicht im Manor und im Park gewesen, haben uns aber die hübsche Dorfkirche und den Friedhof angesehen.

Dann ein ganz wichtiger Programmpunkt: Cadbury Castle.
Der Name ist ein wenig irreführend, weil es da kein Castle oder auch nur Ruinen davon zu sehen gibt. Es ist ein Hügel mit Wallanlage, auf dem sich eine eisenzeitliche Festung befand. Eine Festung aus der Zeit, die tatsächlich zum historischen Artus passt – und damit ein heißer Kandidat für ein echtes Camelot.

Allerdings muss man es dazu erst mal finden. Gar nicht so einfach, wenn auf den Karten nicht ersichtlich war, an welcher Straße es nun genau liegt. Wir haben das Gebiet sehr großräumig eingekreist und in strömendem Regen schließlich doch den Parkplatz gefunden. Strömender Regen und Hagel!
„Wir warten mal besser 10 Minuten...“

Trocken war es nicht, als wir dann losgezogen sind, aber wir sind ja nicht aus Zucker. ;) Der Weg war trotzdem mehr als abenteuerlich, weil er wohl kurz zuvor als Auf- bzw. Abtrieb für eine Herde Kühe gedient hatte…



aber wenn man schon mal so nah dran ist...



lässt man sich doch nicht mehr entmutigen...



irgendwo da muß es sein...



Glückwunsch, sie haben Camelot gefunden!


Wie gesagt, ein Hügel mit einer Wallbefestigung. Man sieht nicht wirklich was, außer ein paar Hängen und Löchern und Kühen. In den 80iger haben hier mal Ausgrabungen stattgefunden, aber auch das wurde aus Konservierungsgründen alles wieder zugeschüttet.
Und trotzdem… Näher an Camelot kann man vermutlich nicht kommen. Hier stimmt die Zeit, und hier passt auch der Ort… Was für eine Aussicht! Man kann ringsum die Ebene von Salisbury überblicken, bis nach Glastonbury. Dass das ein strategisch wertvoller Platz war, ist nicht zu übersehen... Doch, hatte was...

Unsere Fahrt ging aber weiter. Wir wollten bis nach Glastonbury und dort 2 Nächte unterkommen, um die Stadt und die Umgebung erleben zu können. Glastonbury ist schließlich das Esoterikzentrum und gilt ja auch als ein Ort für Avalon.

Wir haben uns an dem Abend nur einen Überblick über die Stadt verschafft – und sind tatsächlich noch zum Glastonbury Tor hinaufgestiegen.



Man beachte: Der Hügel ist der Tor, der Turm darauf ist der Rest der St. Michaels Kirche, die da mal stand und wohl einem Erdbeben zum Opfer fiel.



Der Aufstieg ist nicht ohne, aber weniger anstrengend und zeitraubend, als erwartet. Der Hügel erhebt sich stufenartig über die Ebene von Salisbury, wobei diese Stufen wohl nicht natürlichen Ursprunges sind. Aber grad in der Gegend ist es ja immer nicht ganz einfach, wissenschaftliche Meinung von Wissenschaft zu unterscheiden.

Man kann aber nachvollziehen, dass der Ort für viele eine ganz eigene Bedeutung und Magie hat. Von den vielen Mengen, die täglich hinauflaufen, sind viele dabei, die oben meditieren und sich in die Landschaft vertiefen, sich an den Händen halten für abendliche Rituale, beten in den Ruinen der christlichen Kirche oder einfach den Ausblick genießen. Und es passt alles zusammen. Mag man über Esoterik denken was man möchte, die Toleranz an dem Ort war unglaublich.

Und Magie liegt immer im Auge des Betrachters.



Stimmung:
verzaubert
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