rabensturm: (wirbel)
[personal profile] rabensturm
Wir waren mal wieder in der Zeitenströmung für Kunst und Kultur. Diesmal gab es van Gogh, als „immersives Erlebnis“. Sprich, sie haben seine Bilder animiert, projiziert, lebendig gemacht. Bietet sich bei van Gogh besonders an, seine Bilder scheinen immer bewegt und dynamisch, wirbelnde Sterne und flimmerndes Licht. :)

Aber der Reihe nach. Es ging los mit eher klassischer Kunstpräsentation. Van Gogh Bilder an den Wänden (Reproduktionen natürlich), eingeordnet in sein Leben und die Kunstgeschichte. Ich bin keine Kunsthistorikerin, hab immerhin aber schon ein bisschen was von van Gogh gesehen und über ihn gelesen – ich muss zugeben, ich fand die Beschreibungen/Erklärungen eher schlecht. Die Episoden seiner Biographie waren bruchstückhaft, nicht immer passend zu den jeweiligen Bildern, das fand ich eher oberflächlich und schade. Was die Beschreibungen angeht, ist mir besonders die zum Werk Porträt des Dr. Gachet (Bildlink zu Wikipedia) seltsam aufgefallen. “Das Bild erzählt wie kein anderes eine Geschichte” – ach, tut es? “Es ist das traurigste Bild der Kunstgeschichte” – ach, schon mal eine Pieta gesehen oder irgendwelche trauernden Menschen in tausenden Jahren Kunst…?

Das war also ein bisschen merkwürdig mit den Beschreibungen. Nicht zu vergessen der Text, der auf die 6 teuersten (bekanntesten?) Bilder von van Gogh verwies, sich diese Bilder oder die Liste aber nirgendwo finden ließen…

Hübsch fand ich das nachgebaute Schlafzimmer von van Gogh aus Arles:



Das machte die Bilder schon mal greifbarer. Hübsch auch, dass man weiter hinten Malvorlagen einiger Gemälde bekam und die ausmalen konnte und dann scannen und an die Wand werfen. Das war schon nett für mich Spielkind und auch hübsch, das eigene Bild dann an der Wand zu finden. :)

Richtig toll war aber tatsächlich ihre „immersive Erfahrung“. In einem großen Raum wurden van Goghs Bilder an die Wand geworfen, mit Musik und Texten ergänzt, und ja, dann bewegte sich alles, floss ineinander, interagierte. Es rauschte (animiertes) Wasser von den Wänden, Regentropfen tropften, der Boden war bewegtes (animiertes) Wasser. Das war schon sehr eindrucksvoll. Einiges war auch schwindelerregend (seltsamerweise keine Epilepsiewarnung am Eingang), einiges hatte auch Längen, aber insgesamt war das schon sehr hübsch.

Noch interaktiver wurde es dann, als man eine VR-Brille aufsetzen konnte und durch van Goghs Landschaften und Bilder gefahren wurde. Auch das war schwindelerregend, aber auch sehr schön, den Bildern mal so nahe zu kommen und in sie hinein zu verschwinden. – Lustigster Moment für mich (und so vermutlich nicht beabsichtigt) die animierten Kühe, die Gelenke an anatomisch seltsamen Stellen hatten. Man animiert für teuer Geld Landschaften und Tiere und hat keine Kapazität, vorher mal eine echte Kuh anzuschauen…? ;)

Insgesamt schon spaßig und sehenswert, aber kein must see (auch ganz schön teuer). Aus Dresden ist die Ausstellung jetzt auch weitergezogen, Sonntag war der letzte Tag, ich meine, nächste Station ist… Rostock.

Stimmung:
kulturinteressiert
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