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Im Moment gibt es eine schicke Ausstellung in den Alten Meistern. Es geht um Rosalba Carriera, die im 17. Jahrhundert eine bedeutende Pastellmalerin war. Ihre Fähigkeiten gaben ihr eine herausragende Position als Porträtmalerin, herausragend auch im Vergleich zu männlichen Kollegen.
Rosalba lebte in Venedig, das ohnehin als Zentrum von Kunst und Schönheit galt. Eine Menge junger Adligen machten auf ihrer Grande Tour dort Halt, eine Menge davon ließ sich auch von Rosalba portraitieren.

Durch die Pastelltechnik wirken die Porträts weich und pudrig und trotzdem individuell, so dass man annehmen mag, dass die Porträts sehr lebensecht sind.
Sie hat erst mit Miniaturmalerei angefangen, Aquarell und Gouache auf Elfenbein, wobei sie das Elfenbein wohl erst populär machte, das war zu der Zeit noch gar nicht so verbreitet. Die Pastellmalerei war dann aber ihr eigentliches Feld, sie malte neben den Porträts auch mythologische und religiöse Darstellungen oder Allegorien. Sie war ein gern gesehener Gast an den europäischen Höfen – auch wenn sie sich selbst beklagte, dass ihr das Reisen als Frau schwerer gemacht wurde als den männlichen Kollegen.
In Dresden gab es eine große Sammlung von ihren Pastellen, so dass der König ein eigenes Kabinett dafür einrichtete. Durch den Lauf der Zeit, Krieg und Verkäufe befinden sich heute „nur“ noch 73 Werke der Künstlerin in den Alten Meistern in Dresden, jetzt in der Ausstellung finden sich fast alle davon.
Pastell ist ein empfindliches Material, die meisten Bilder befinden sich auf Papier, die mit der Zeit schon auch mal so aussehen und Restauration bedürfen:

Doch, das war eine interessante Ausstellung. Die Pastelle sind wirklich zauberhaft; zudem wurde das Leben der Künstlerin auch in den Kontext der Zeit gesetzt. Für mich war der Bezug zu Venedig nett, das passte sehr gut zu unseren Besichtigungen im März.

Hier ein Selbstporträt der Künstlerin aus späteren Jahren, selbstbewusst zeigt sie sich mit königlichen Insignien (Hermelin!) als Allegorie des Winters, ohne sich um Eitelkeit und Schönheitsideale zu kümmern. Sagen die Kunstgeschichtler, kann ich aber durchaus nachvollziehen. ;)
Es gab noch eine zweite Sonderausstellung, eine kleine nur im Semper Kabinett. „Aus dem Schatten“ – Künstlerinnen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert.

Ich hätte gerne mehr von Künstlerinnen gesehen und mehr von ihnen und ihrem Leben erfahren. So blieb es bei einem kurzen Blick auf die Vielfalt und die Kunstfertigkeit oft vergessener Frauen. Eine Liste gab es auch im Begleitmaterial nicht, ich hoffe mal, ich hab alle zusammen, wenn ich sie jetzt selber aufliste:
- Diana Scultori
- Barbara Longhi
- Rachel Ruysch
- Maria van Ooserwijck
- Marietta Robusti (La Tintoretta – Tochter von Tintoretto)
- Angelika Kaufmann
- Theresa Concordia von Maron
- Lavinia Fontana
- Elisabetta Sirani
Angelika Kaufmann war die Einzige, die ich auch in der normalen Sammlung der Alten Meister gefunden habe… aber zugegeben bin ich da nur durchgeschlendert, weil ich halt da war. Und hab auch ganz berühmte Bilder nur geguckt, weil ich halt da war und sie da hängen. ;)

Schon jedes Mal erstaunlich, welch große Kunst da in geballter Menge vorhanden ist.
Außerdem bin ich auch durchs oberste Stockwerk der Alten Meister geschlendert, da war ich noch nicht so oft. – Da hängen die ganzen Canalettos, die sind in ihrer Größe und Detailtreue auch sehr beeindruckend, zumal in dieser Anzahl.
Doch lohnender Museumsbesuch. :) Im Sommer eh empfehlenswert, weil die Räume klimatisiert sind. Es waren auch eine ganze Menge Leute im Museum, so was ist ja immer erfreulich, auch wenn die meisten wohl Touristen waren. Große Kunst gucken. :)
Stimmung:
gebüldet
Rosalba lebte in Venedig, das ohnehin als Zentrum von Kunst und Schönheit galt. Eine Menge junger Adligen machten auf ihrer Grande Tour dort Halt, eine Menge davon ließ sich auch von Rosalba portraitieren.

Durch die Pastelltechnik wirken die Porträts weich und pudrig und trotzdem individuell, so dass man annehmen mag, dass die Porträts sehr lebensecht sind.
Sie hat erst mit Miniaturmalerei angefangen, Aquarell und Gouache auf Elfenbein, wobei sie das Elfenbein wohl erst populär machte, das war zu der Zeit noch gar nicht so verbreitet. Die Pastellmalerei war dann aber ihr eigentliches Feld, sie malte neben den Porträts auch mythologische und religiöse Darstellungen oder Allegorien. Sie war ein gern gesehener Gast an den europäischen Höfen – auch wenn sie sich selbst beklagte, dass ihr das Reisen als Frau schwerer gemacht wurde als den männlichen Kollegen.
In Dresden gab es eine große Sammlung von ihren Pastellen, so dass der König ein eigenes Kabinett dafür einrichtete. Durch den Lauf der Zeit, Krieg und Verkäufe befinden sich heute „nur“ noch 73 Werke der Künstlerin in den Alten Meistern in Dresden, jetzt in der Ausstellung finden sich fast alle davon.
Pastell ist ein empfindliches Material, die meisten Bilder befinden sich auf Papier, die mit der Zeit schon auch mal so aussehen und Restauration bedürfen:

Doch, das war eine interessante Ausstellung. Die Pastelle sind wirklich zauberhaft; zudem wurde das Leben der Künstlerin auch in den Kontext der Zeit gesetzt. Für mich war der Bezug zu Venedig nett, das passte sehr gut zu unseren Besichtigungen im März.

Hier ein Selbstporträt der Künstlerin aus späteren Jahren, selbstbewusst zeigt sie sich mit königlichen Insignien (Hermelin!) als Allegorie des Winters, ohne sich um Eitelkeit und Schönheitsideale zu kümmern. Sagen die Kunstgeschichtler, kann ich aber durchaus nachvollziehen. ;)
Es gab noch eine zweite Sonderausstellung, eine kleine nur im Semper Kabinett. „Aus dem Schatten“ – Künstlerinnen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert.

Ich hätte gerne mehr von Künstlerinnen gesehen und mehr von ihnen und ihrem Leben erfahren. So blieb es bei einem kurzen Blick auf die Vielfalt und die Kunstfertigkeit oft vergessener Frauen. Eine Liste gab es auch im Begleitmaterial nicht, ich hoffe mal, ich hab alle zusammen, wenn ich sie jetzt selber aufliste:
- Diana Scultori
- Barbara Longhi
- Rachel Ruysch
- Maria van Ooserwijck
- Marietta Robusti (La Tintoretta – Tochter von Tintoretto)
- Angelika Kaufmann
- Theresa Concordia von Maron
- Lavinia Fontana
- Elisabetta Sirani
Angelika Kaufmann war die Einzige, die ich auch in der normalen Sammlung der Alten Meister gefunden habe… aber zugegeben bin ich da nur durchgeschlendert, weil ich halt da war. Und hab auch ganz berühmte Bilder nur geguckt, weil ich halt da war und sie da hängen. ;)

Schon jedes Mal erstaunlich, welch große Kunst da in geballter Menge vorhanden ist.
Außerdem bin ich auch durchs oberste Stockwerk der Alten Meister geschlendert, da war ich noch nicht so oft. – Da hängen die ganzen Canalettos, die sind in ihrer Größe und Detailtreue auch sehr beeindruckend, zumal in dieser Anzahl.
Doch lohnender Museumsbesuch. :) Im Sommer eh empfehlenswert, weil die Räume klimatisiert sind. Es waren auch eine ganze Menge Leute im Museum, so was ist ja immer erfreulich, auch wenn die meisten wohl Touristen waren. Große Kunst gucken. :)
Stimmung:
