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Ich hab heute mit dem Deutschlandticket einen Ausflug nach Leipzig gemacht ins Grassi Museum für Völkerkunde.

Das gehört (jetzt) zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und enthält auch einen Teil von dem, was früher im Japanischen Palais war (glaub ich). Das Japanische Palais mochte ich immer und Völkerkundemuseen finde ich auch immer spannend. Ich finde sie auch wichtig, als Anschauungsplatz für die Vielfalt der Welt, auch wenn mir natürlich bewusst ist, wie schwierig solche Sammlungen heute sind. Viele, sehr viele Objekte sind auf zweifelhaften Wegen in die Sammlungen gekommen, als Folge des Kolonialismus und oft auch zur Veranschaulichung rassischer und zivilisatorischer Überlegenheit Europas. Das muss heutzutage thematisiert werden in solchen Museen, genau wie die schwierigen Fragen der Rückforderungen. Auch im Grassi Museum nehmen diese Fragen großen Raum ein, die Ausstellung erscheint im Umbau, in verschiedenen Räumen wird der Dialog gesucht, zu den Besuchern, zur Kunst, zu den Völkern, deren Objekte ausgestellt sind. Ein Teil vom Museum besteht noch in der „alten“ Zusammenstellung, bietet einen „altmodischen“ völkerkundlichen Rundgang durch Südostasien.

Das mochte ich, da kam mir auch einiges bekannt vor, weil ich ja vor 100 Jahren mal auf Java und Bali gewesen bin. Ich finde das mythologisch interessant, kulturell und künstlerisch und mochte auch die gezeigte Bandbreite von Haushaltsgegenständen, Statuen, Stoffen, Waffen und vielem mehr. Ja, es fehlt der Kontext der Sammlungsgeschichte (und englische Texte), also gut, wenn da eine Umgestaltung passiert.
In der nächsten Etage ist die Umgestaltung schon im Gange… ich war so ziemlich alleine unterwegs, da kam mir der einzige andere Besucher erbost entgegen und verkündete, dass da alles so weitergeht, alles politisch korrekt und die Weißen als Böse und keine Ausstellungsstücke erklärt (und er von Ausstellungsaufstellern nicht geduzt werden möchte). Okay... ich hab nur gesagt, dass ich es mir angucke.

Ich habe inzwischen eine deutliche Meinung zur Rückgabe von Raubkunst (alles zurückgeben) und finde es wie gesagt sehr wichtig, dass die Sammlungsgeschichte dokumentiert und thematisiert werden muss – aber ich muss dem erbosten Herrn zustimmen, dass die Ausstellungsstücke doch arg untergingen in der künstlerischen Auseinandersetzung. Und es war tatsächlich wenig Erklärung zu den einzelnen Ausstellungsstücken – es gab Bildschirme, wo man nach den Nummern der Stücke suchen konnte (wenn man sich die vier- oder fünfstelligen Nummern quer durch den Raum gemerkt hat), da kam man auf die Online Collection zu einem Bild des Stückes. Die Ansage „weitere Informationen finden sie unter dem Bild“ war aber in den meisten Fällen nutzlos, weil es da eben keine weiteren Informationen gab. Hm.
Ich geh einfach mal davon aus, dass das an der Umstrukturierung und dem Umbau liegt. Kein Grund, erbost zu sein, auch wenn ich es insgesamt doch ein bisschen… unterwältigend fand, was es zu sehen gab. Vielleicht nach dem Umbau noch mal gucken. :)
Die Online Collection ist übrigens ganz großartig, da kann man viel Zeit mit Rumblättern verbringen. Und auch die Idee der Telepräsenzroboter finde ich super – mobile Roboter, die von Besuchern von zu Hause aus gesteuert werden können für einen digitalen Besuch. Stell ich mir lustig vor, wenn die durch die Ausstellungen rollern. :)
Immerhin war es ein Ausflug und mit dem Deutschlandticket kostet der Weg ja nix extra. ;)
Stimmung:
hm

Das gehört (jetzt) zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und enthält auch einen Teil von dem, was früher im Japanischen Palais war (glaub ich). Das Japanische Palais mochte ich immer und Völkerkundemuseen finde ich auch immer spannend. Ich finde sie auch wichtig, als Anschauungsplatz für die Vielfalt der Welt, auch wenn mir natürlich bewusst ist, wie schwierig solche Sammlungen heute sind. Viele, sehr viele Objekte sind auf zweifelhaften Wegen in die Sammlungen gekommen, als Folge des Kolonialismus und oft auch zur Veranschaulichung rassischer und zivilisatorischer Überlegenheit Europas. Das muss heutzutage thematisiert werden in solchen Museen, genau wie die schwierigen Fragen der Rückforderungen. Auch im Grassi Museum nehmen diese Fragen großen Raum ein, die Ausstellung erscheint im Umbau, in verschiedenen Räumen wird der Dialog gesucht, zu den Besuchern, zur Kunst, zu den Völkern, deren Objekte ausgestellt sind. Ein Teil vom Museum besteht noch in der „alten“ Zusammenstellung, bietet einen „altmodischen“ völkerkundlichen Rundgang durch Südostasien.

Das mochte ich, da kam mir auch einiges bekannt vor, weil ich ja vor 100 Jahren mal auf Java und Bali gewesen bin. Ich finde das mythologisch interessant, kulturell und künstlerisch und mochte auch die gezeigte Bandbreite von Haushaltsgegenständen, Statuen, Stoffen, Waffen und vielem mehr. Ja, es fehlt der Kontext der Sammlungsgeschichte (und englische Texte), also gut, wenn da eine Umgestaltung passiert.
In der nächsten Etage ist die Umgestaltung schon im Gange… ich war so ziemlich alleine unterwegs, da kam mir der einzige andere Besucher erbost entgegen und verkündete, dass da alles so weitergeht, alles politisch korrekt und die Weißen als Böse und keine Ausstellungsstücke erklärt (und er von Ausstellungsaufstellern nicht geduzt werden möchte). Okay... ich hab nur gesagt, dass ich es mir angucke.

Ich habe inzwischen eine deutliche Meinung zur Rückgabe von Raubkunst (alles zurückgeben) und finde es wie gesagt sehr wichtig, dass die Sammlungsgeschichte dokumentiert und thematisiert werden muss – aber ich muss dem erbosten Herrn zustimmen, dass die Ausstellungsstücke doch arg untergingen in der künstlerischen Auseinandersetzung. Und es war tatsächlich wenig Erklärung zu den einzelnen Ausstellungsstücken – es gab Bildschirme, wo man nach den Nummern der Stücke suchen konnte (wenn man sich die vier- oder fünfstelligen Nummern quer durch den Raum gemerkt hat), da kam man auf die Online Collection zu einem Bild des Stückes. Die Ansage „weitere Informationen finden sie unter dem Bild“ war aber in den meisten Fällen nutzlos, weil es da eben keine weiteren Informationen gab. Hm.
Ich geh einfach mal davon aus, dass das an der Umstrukturierung und dem Umbau liegt. Kein Grund, erbost zu sein, auch wenn ich es insgesamt doch ein bisschen… unterwältigend fand, was es zu sehen gab. Vielleicht nach dem Umbau noch mal gucken. :)
Die Online Collection ist übrigens ganz großartig, da kann man viel Zeit mit Rumblättern verbringen. Und auch die Idee der Telepräsenzroboter finde ich super – mobile Roboter, die von Besuchern von zu Hause aus gesteuert werden können für einen digitalen Besuch. Stell ich mir lustig vor, wenn die durch die Ausstellungen rollern. :)
Immerhin war es ein Ausflug und mit dem Deutschlandticket kostet der Weg ja nix extra. ;)
Stimmung:
