Einen Zipfel von Anglesey hatten wir uns noch aufgehoben – den Nordosten mit dem Kloster Penmon und der Burg Beaumaris.
Die heutigen Klostergebäude stammen aus dem 12./13. Jahrhundert. Ein nettes Gebäude mit einer hübschen Kirche. Besonderheit war aber das Taubenhaus ca. von 1600 in dem über 1000 Vogelpaare Platz fanden:

Und es gab auch eine heilige Quelle hinter dem Kloster:

Die Quelle des heiligen Seiriol. Der erste Überbau stammt aus dem Jahr 540 und die Quelle an dieser Stelle war der Grund, warum das Kloster überhaupt gebaut wurde. St. Seiriol war ein Mann Gottes – und wie die Legende will wohl ebenfalls ein Königssohn. Sein Vater war König Owain Danwyn von Rhos, Thronfolger wurde aber ein Bruder von Seiriol, der sogar die Zelle des Heiligen verbessern ließ, weil die sich nun wirklich nicht in einem angemessen statthaften Zustand befand. Von St. Seiriol wird gesagt, dass er ein guter Freund von St. Cybi war, den wir ja tags zuvor in Holyhead kennengelernt hatten. Es heißt, sie besuchten einander, wobei Cybi nach Osten wanderte, der Sonne entgegen und Seiriol nach Westen, die Sonne im Rücken. Daher nannte man Cybi auch den Verbrannten und Seiriol den Hellen. Oder Cybi Felyn (Cybi the Tanned) und Seiriol Wyn (Seiriol the Fair), da es auf englisch bzw. walisisch besser klingt. ;)

Von Penmon ist es nicht weit bis nach Beaumaris, einem kleinen Städtchen, dessen größter Schmuck die edwardinische Burg ist.

Von der Burg aus konnte man früher die gesamte Meerenge zwischen Anglesey und dem Festland kontrollieren. Fertig gestellt wurde die Burg wohl aber nie… aber sie ist trotzdem etwas besonderes, weil sie so symmetrisch ist. Burggraben, zwei Verteidigungsringe um den Burgkern, die separat verteidigt werden konnten:

Ich hab leider kein schönes Luftbild aufgetan, da muss es eine Skizze tun, die hoffentlich einen Eindruck vermittelt. Hübsch war die Burg jedenfalls, auch wenn wir sie mit einer lärmenden Schulklasse teilen mussten. *g*

Aber man kann ja einen Moment warten, bis man die Fotomotive wieder für sich hat. ;)
Damit haben wir die Insel Anglesey verlassen und sind auf das walisische Festland zurückgekehrt. Nach Süden Richtung der wolkenverhangenen Berge.
Snowdonia – das klang schon verheißungsvoll. Ein Nationalpark rund um den höchsten Berg von Wales, dem Mt. Snowdon mit seinen 1085 m. Wanderparadies und Touristenziel mit spektakulärer Bergwelt, Seen, Wasserfällen und auch Eisenbahnen. Ein Ziel, dass man nicht verpassen darf, wenn man nach Wales reist.
Dennoch sollte man die Gegend nicht unterschätzen. Das Wetter kann schnell umschlagen und die Wanderwege werden dann zum wirklichen Abenteuer. Nicht umsonst haben bisher alle britischen Himalaya-Expeditionen am Snowdon trainiert. Man darf sich die Wanderwege ja auch nicht vorstellen, wie man es sich im zivilisierten Deutschland so vorstellt: Wenn man Glück hat, gibt es Wegweiser. Aber die Aussagekraft ist doch meistens sehr beschränkt, weil dann doch nur das Symbol für einen Wanderweg drauf ist… super…
Wir für unseren Teil haben uns dann doch eher zurückgehalten in Snowdonia. Das Wetter war arg bescheiden und die Sicht nicht minder. Da haben wir uns nicht wirklich auf die Wanderwege in die Berge getraut. Gesehen hätte man ja wohl doch nicht viel.
Was wir allerdings gesehen haben, ist ein „Lake of the Lady“ – ein See, aus dem König Artus Excalibur empfangen haben soll und in den es sogar zurückgegeben wurde:

Llyn Ogwen. Da sind wir durchaus ein Stück am Berg hinaufgekraxelt, um diesen Überblick zu haben. Aber wie gesagt, so allgemein war die Sicht auf die Berge eher bescheiden…
Nächstes Ziel, sogar verbunden mit einem Stündchen Wanderung war ein bedeutendes arturisches Ziel – Dinas Emrys.

Hier sagt die Legende, dass König Vortigern (einem Vor-Vorgänger von Artus) eine uneinnehmbare Festung bauen lassen wollte. Jedoch wurde jede Nacht zerstört, was tagsüber gebaut worden war. Es war schließlich Merlin, der ihm weissagte, dass unter der Burg im Berg in einem See zwei Drachen schliefen. Vortigern ließ graben und tatsächlich fanden sie den See und die Drachen. Sie fuhren auf in die Lüfte und kämpften. Einer war weiß und einer war rot, und am Ende gewann der rote. Der weiße stürzte tot in den See und der rote flog nach Westen davon. Und was Vortigern danach baute, blieb endlich stehen…
Kommt uns das jetzt etwa symbolisch vor, mit dem roten Drachen…?

Der rote Drache steht für Wales und der weiße für England… und noch niemals wollten sich die stolzen und sturen Waliser den Engländern unterwerfen. ;)
Der Spaziergang bei Dinas Emrys war jedenfalls sehr schön, auch wenn uns der Berg selbst verwehrt war – Naturschutzgebiet. Aber es soll dort tatsächlich alte Mauern geben und auch einen alten Tümpel. Schön – aber auch da hätte es etwas weniger Regen getan. ;)
Dinas Emrys liegt nahe bei Beddgelert, einem kleinen Touristenstädtchen, das häufig als Ausgangspunkt für Snowdonia-Touristen gewählt wird. Oder für Bahnreisende, da hier eine Schmalspurbahn ihren Haltepunkt hatte. Es gibt aber auch zu Beddgelert eine Legende – der Name des Örtchens bedeutet nämlich „Gelerts Grab“.
Und das ist es, das Grab:

Gelert war übrigens ein Hund. ;) Laut Legende war Gelert der treue Hund des Prinzen Llewelyn. Als Llewelyn eines Tages von einer Jagd zurückkam, fand er den Hund mit blutiger Schnauze an der Wiege seines kleinen Söhnchens. Übermannt von Wut und Schmerz griff er zum Schwert und streckte den Hund nieder – nur um kurz darauf seinen Sohn zu finden, versteckt und wohlbehalten, und daneben die Leiche eines riesigen Wolfes, den Gelert niedergestreckt hatte. Es heißt, Llewelyn hätte danach nie mehr gelächelt.
Die Landschaft rund um das Grab ist sicher sehenswert – aber da hat dann der Regen richtig eingesetzt, so dass wir uns ins B&B verkrochen haben und erst wieder rausgekommen sind, um uns ein Abendessen zu suchen.
Beddgelert hat es nicht so richtig gut gemeint mit uns, so wie auch das Wetter in Snowdonia – so dass wir uns entschieden haben, am nächsten Tag den Nationalpark und seine Berge wieder zu verlassen. Mag sein, dass wir damit Banausen sind, wo doch alle anderen Touristen gerade diese Gegend als Ziel wählen. Wir nicht, wir haben’s gesehen und sind weitergezogen. ;)
Stimmung:
verregnet
Die heutigen Klostergebäude stammen aus dem 12./13. Jahrhundert. Ein nettes Gebäude mit einer hübschen Kirche. Besonderheit war aber das Taubenhaus ca. von 1600 in dem über 1000 Vogelpaare Platz fanden:

Und es gab auch eine heilige Quelle hinter dem Kloster:

Die Quelle des heiligen Seiriol. Der erste Überbau stammt aus dem Jahr 540 und die Quelle an dieser Stelle war der Grund, warum das Kloster überhaupt gebaut wurde. St. Seiriol war ein Mann Gottes – und wie die Legende will wohl ebenfalls ein Königssohn. Sein Vater war König Owain Danwyn von Rhos, Thronfolger wurde aber ein Bruder von Seiriol, der sogar die Zelle des Heiligen verbessern ließ, weil die sich nun wirklich nicht in einem angemessen statthaften Zustand befand. Von St. Seiriol wird gesagt, dass er ein guter Freund von St. Cybi war, den wir ja tags zuvor in Holyhead kennengelernt hatten. Es heißt, sie besuchten einander, wobei Cybi nach Osten wanderte, der Sonne entgegen und Seiriol nach Westen, die Sonne im Rücken. Daher nannte man Cybi auch den Verbrannten und Seiriol den Hellen. Oder Cybi Felyn (Cybi the Tanned) und Seiriol Wyn (Seiriol the Fair), da es auf englisch bzw. walisisch besser klingt. ;)

Von Penmon ist es nicht weit bis nach Beaumaris, einem kleinen Städtchen, dessen größter Schmuck die edwardinische Burg ist.

Von der Burg aus konnte man früher die gesamte Meerenge zwischen Anglesey und dem Festland kontrollieren. Fertig gestellt wurde die Burg wohl aber nie… aber sie ist trotzdem etwas besonderes, weil sie so symmetrisch ist. Burggraben, zwei Verteidigungsringe um den Burgkern, die separat verteidigt werden konnten:

Ich hab leider kein schönes Luftbild aufgetan, da muss es eine Skizze tun, die hoffentlich einen Eindruck vermittelt. Hübsch war die Burg jedenfalls, auch wenn wir sie mit einer lärmenden Schulklasse teilen mussten. *g*

Aber man kann ja einen Moment warten, bis man die Fotomotive wieder für sich hat. ;)
Damit haben wir die Insel Anglesey verlassen und sind auf das walisische Festland zurückgekehrt. Nach Süden Richtung der wolkenverhangenen Berge.
Snowdonia – das klang schon verheißungsvoll. Ein Nationalpark rund um den höchsten Berg von Wales, dem Mt. Snowdon mit seinen 1085 m. Wanderparadies und Touristenziel mit spektakulärer Bergwelt, Seen, Wasserfällen und auch Eisenbahnen. Ein Ziel, dass man nicht verpassen darf, wenn man nach Wales reist.
Dennoch sollte man die Gegend nicht unterschätzen. Das Wetter kann schnell umschlagen und die Wanderwege werden dann zum wirklichen Abenteuer. Nicht umsonst haben bisher alle britischen Himalaya-Expeditionen am Snowdon trainiert. Man darf sich die Wanderwege ja auch nicht vorstellen, wie man es sich im zivilisierten Deutschland so vorstellt: Wenn man Glück hat, gibt es Wegweiser. Aber die Aussagekraft ist doch meistens sehr beschränkt, weil dann doch nur das Symbol für einen Wanderweg drauf ist… super…
Wir für unseren Teil haben uns dann doch eher zurückgehalten in Snowdonia. Das Wetter war arg bescheiden und die Sicht nicht minder. Da haben wir uns nicht wirklich auf die Wanderwege in die Berge getraut. Gesehen hätte man ja wohl doch nicht viel.
Was wir allerdings gesehen haben, ist ein „Lake of the Lady“ – ein See, aus dem König Artus Excalibur empfangen haben soll und in den es sogar zurückgegeben wurde:

Llyn Ogwen. Da sind wir durchaus ein Stück am Berg hinaufgekraxelt, um diesen Überblick zu haben. Aber wie gesagt, so allgemein war die Sicht auf die Berge eher bescheiden…
Nächstes Ziel, sogar verbunden mit einem Stündchen Wanderung war ein bedeutendes arturisches Ziel – Dinas Emrys.

Hier sagt die Legende, dass König Vortigern (einem Vor-Vorgänger von Artus) eine uneinnehmbare Festung bauen lassen wollte. Jedoch wurde jede Nacht zerstört, was tagsüber gebaut worden war. Es war schließlich Merlin, der ihm weissagte, dass unter der Burg im Berg in einem See zwei Drachen schliefen. Vortigern ließ graben und tatsächlich fanden sie den See und die Drachen. Sie fuhren auf in die Lüfte und kämpften. Einer war weiß und einer war rot, und am Ende gewann der rote. Der weiße stürzte tot in den See und der rote flog nach Westen davon. Und was Vortigern danach baute, blieb endlich stehen…
Kommt uns das jetzt etwa symbolisch vor, mit dem roten Drachen…?

Der rote Drache steht für Wales und der weiße für England… und noch niemals wollten sich die stolzen und sturen Waliser den Engländern unterwerfen. ;)
Der Spaziergang bei Dinas Emrys war jedenfalls sehr schön, auch wenn uns der Berg selbst verwehrt war – Naturschutzgebiet. Aber es soll dort tatsächlich alte Mauern geben und auch einen alten Tümpel. Schön – aber auch da hätte es etwas weniger Regen getan. ;)
Dinas Emrys liegt nahe bei Beddgelert, einem kleinen Touristenstädtchen, das häufig als Ausgangspunkt für Snowdonia-Touristen gewählt wird. Oder für Bahnreisende, da hier eine Schmalspurbahn ihren Haltepunkt hatte. Es gibt aber auch zu Beddgelert eine Legende – der Name des Örtchens bedeutet nämlich „Gelerts Grab“.
Und das ist es, das Grab:

Gelert war übrigens ein Hund. ;) Laut Legende war Gelert der treue Hund des Prinzen Llewelyn. Als Llewelyn eines Tages von einer Jagd zurückkam, fand er den Hund mit blutiger Schnauze an der Wiege seines kleinen Söhnchens. Übermannt von Wut und Schmerz griff er zum Schwert und streckte den Hund nieder – nur um kurz darauf seinen Sohn zu finden, versteckt und wohlbehalten, und daneben die Leiche eines riesigen Wolfes, den Gelert niedergestreckt hatte. Es heißt, Llewelyn hätte danach nie mehr gelächelt.
Die Landschaft rund um das Grab ist sicher sehenswert – aber da hat dann der Regen richtig eingesetzt, so dass wir uns ins B&B verkrochen haben und erst wieder rausgekommen sind, um uns ein Abendessen zu suchen.
Beddgelert hat es nicht so richtig gut gemeint mit uns, so wie auch das Wetter in Snowdonia – so dass wir uns entschieden haben, am nächsten Tag den Nationalpark und seine Berge wieder zu verlassen. Mag sein, dass wir damit Banausen sind, wo doch alle anderen Touristen gerade diese Gegend als Ziel wählen. Wir nicht, wir haben’s gesehen und sind weitergezogen. ;)
Stimmung:
