25 May 2016

rabensturm: (drei)
Heute, zum Betriebsausflug, sind wir mit den Kollegen zum Tagebau Welzow-Süd gefahren. Das ist ein Braunkohletagebau in der Lausitz, der – noch- von Vattenfall betrieben wird.



Schon seit dem 18. Jahrhundert wird hier Braunkohle abgebaut. Die liegt hier in 4 Schichten vor, den Lausitzer Flözen. Die historischen Bergbaue haben bis 1950 den 1. Flöz (logischerweise der oberste) abgebaut. Teilweise im Tiefbau, wobei die ausgeschachteten Gänge nach dem Abbau wieder zum Einsturz gebracht und somit verfüllt worden. Seit den 60iger Jahren wird der 2. Flöz abgebaut. Der ist etwa 14 Meter stark und reicht wohl noch für einige Jahrzehnte. Der 3. Flöz darunter ist vermutlich zu dünn, um rentabel zu sein. Der 4. noch tiefere, ist zwar vermutlich dick genug, aber mit 300 m Tiefe zu tief für Rentabilität, zumindest für heutige Technik. Also, im Moment sind sie am 2. Flöz und das mit netten kleinen Maschinchen…



Die Dinger sind beeindruckend, mehr noch dieses riesige Loch und die Mondlandschaft, die dabei entsteht. Hohe, wie abgeraspelte Steilwände, zerfurchte Hänge, Gräben und Dünen. Grau, braun und schwarz und viele Schattierungen dazwischen. Erstaunlich dabei die Konsistenz des Bodens – weich, fein, ohne Steine – Schluff und Flaschenton und dazwischen eben die Braunkohle.



Wir haben gelernt, dass das Verhältnis Kohle – Abraum hier etwa 1 : 6 beträgt, also für 1 Tonne Kohle 6 Tonnen Abraum bewegt werden muss. Da Ganze mit verschiedenen Baggern, der großen Abraumförderbrücke F60 und was eben sonst noch an Technik dazugehört. Die großen Maschinen sind übrigens alles noch DDR-Bestände, die noch ihr Werk tun. Und was die Größenverhältnisse angeht: 3 Eimer des Schaufelbaggers füllen einen LKW.

Im Tagebau waren wir mit einer Führung unterwegs, mit einem coolen gelben Bus zu den verschiedenen Stationen. Wir sind so direkt bis an die Kohle gekommen, nahe an die großen Bagger und zu toller Aussicht über das große Loch. Tolle Aussicht zwar nicht im Sinne von klarem Wetter – aber im Grunde war das, was wir hatten, ideal. Es war trocken, hat aber kurz vorher geregnet: Das heißt, wir hatten keinen schlammigen Untergrund und auch keine kohlestaubige Hitze. Und wie gesagt, der Bus war cool.



Letzte Station war dann ein Renaturierungsgebiet, in dem schon wieder was wächst: Das heißt aber nicht, dass sie da einfach warten und zugucken, was die Natur tut – sie formen schon neue Landschaften überlegen sich die Nutzung als Wald, Ackerland, Freiflächen: Sie haben sogar einen Hang für Weinbau angelegt, an dem schon Weinstöcke wachsen, die tatsächlich auch wirtschaftlich genutzt werden sollen. Vattenfall Auslese? Welzow Südhang? *g*



Das ist – meinen Nachforschungen nach – Wiesensalbei und Lerche, die sehr schön über uns tirilierte.

Doch, das war alles sehr spannend und beeindruckend. Man kommt da ja – auch wegen der Lage – nicht unbedingt selber hin. Aber lohnend ist so ein Ausflug auf jeden Fall.


Stimmung:
braun in grau

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