vom Teufelsloch zur Glaskirche
29 Mar 2017 09:17 pmUnd noch ein Wandertag, wobei das Wetter nicht wirklich besser war. Etwas weniger nass vielleicht, dafür nebliger. Aber das haben wir ja schon von Asterix bei den Briten gelernt:
„Ist es bei euch immer so neblig?“
„Nein, wenn es regnet nicht.“
Funktioniert auch ein bisschen andersrum. ;)
Mit dem Bus Nummer 7 sind wir in den Norden der Insel gefahren zum Devils Hole. Also, erst mal zur Haltestelle Devils Hole, bis zum Loch mussten wir dann schon ein Stück zu Fuß gehen. Wir haben von Narzissen verlockt erst mal den falschen Weg genommen, sind dann aber doch noch richtig abgebogen und beim Teufel vorbeigekommen.

Der steht da reichlich missmutig in einem Tümpel, auch wenn sein Loch sich ein Stückchen weiter an der Küste befindet. Das Devils Hole ist ein Blowhole (dt. Blasloch), lerne ich bei Wikipedia. Da heißt es: „Ein Blowhole ist im Sprachgebrauch und in der Geologie eine enge Öffnung am Ende einer Meereshöhle, die über die Höhlendecke hinauf ins Freie reicht. Wenn eine Brandungswelle auf die Mündung der Höhle auftrifft, wird sie durch die Höhlenwände, wie in einem Trichter, zum Blowhole geführt, was bei geeigneter Geometrie der Höhle und den richtigen Wetterbedingungen zu spektakulären Wasserfontänen führt.“
Wir hatten praktischerweise wieder Ebbe, als wir das Devils Hole erreichten, guckten deshalb also in eine trockene Felsspalte, in der nichts wogte und wallte.

Spektakulär war die Küste hier aber trotzdem. :)
Das Devils Hole hat seinen Namen übrigens nicht von irgendwelchen übernatürlichen Erscheinungen: zu viktorianischen Zeiten zerschellte ein Schiff hier an der Küste. Von den Trümmern spülte es die Galionsfigur in die Spalte, die dort wie der personifizierte Teufel wirkte. Schnell wurde die Figur zum Touristenmagnet. Damals konnte man wohl auch über Leitern noch ins Loch hinabsteigen. Die Figur wurde einige Male ersetzt, bevor man sich für einen ruhigeren Ort entschied und den aktuellen Teufel in den Tümpel setzte.
Wir sind weiter an der Küste entlanggelaufen, um zum nördlichsten Punkt von Jersey zu kommen: Sorel Point. Der Küstenweg war trotz nebelnassem Wetter sehr hübsch, sehr viel windiger hätte ich ihn aber nicht haben wollen. Und leider haben wir auch keine von den vierhörnigen Manxschafen gesehen… aber das kann auch am Nebel gelegen haben.

An Sorel Point (das ist das verschwommene Bild rechts) gab es nicht wirklich was zu sehen. Es war stürmisch dort - und trotzdem waren da andere Menschen, die allerdings mit dem Auto hingekommen waren. Das spannendste, was zu sehen war, war da noch der Steinbruch, der sich gleich daneben befindet. Ein aktiver Steinbruch mit Kipplastern und Baggern, das hatten wir nach der Ankündigung des Reiseführers auch nicht erwartet…
Wir sind nach St. Johns weitergelaufen, um dort den Bus für den Rückweg nach St. Helier zu erreichen. Es ging hier ein Stück inlands weiter, an der Straße entlang, aber das war nicht so schlimm. Immerhin war es hier nicht so windig – und viel Verkehr war ja auch nicht. St. Johns kannten wir auch schon von unserem Abendausflug zwei Tage vorher. Insgesamt waren es etwa 8 km bis hierher. Auch wenn es windig war, fühlte es sich nicht ganz so unangenehm an, wie der Weg an St. Ouens Bay. Nicht ganz so nass vielleicht. ;)
Zurück in St. Helier haben wir es dann zum English Cream Tea geschafft. Mjam. In Rosie’s Tearoom, einem lauschigen kleinen Café an der Markthalle. Der Service war sehr persönlich, Tee und Scones waren lecker, das kann man also nur weiterempfehlen. :)
Ein bisschen was eingekauft haben bei der Gelegenheit auch – von meinen Reisemitbringseln erzähle ich dann am Ende der Berichterstattung noch was. :)
Fehlt noch die gläserne Kirche.

Das ist St. Matthews Glas Church im Außenbereich von St. Helier. Die Kirche ist von außen sehr unspektakulär – überrascht im Inneren aber mit der gläsernen Ausstattung. Im 1934 beauftragte Lady Florence Trent in Erinnerung an ihren verstorbenen Gatten den französischen Glaskünstler René Lalique mit der Gestaltung der Kirche. Es sollte Jugendstil sein und es sollte Glas sein… und so sieht es jetzt aus:

Es wirkt eher wie Eis – kühl durch das Glas und distanziert durch die strengen Linien. Nicht unbedingt etwas, um sich wohl und geborgen zu fühlen, aber doch sehenswert. Für einen kurzen Nachmittagsausflug war es jedenfalls ein lohnendes Ziel.
Außerdem sind wir gleich noch am Coronation Park vorbeigelaufen…

…und konnten dort die baumhohen Kamelien bewundern. Bei uns in Pillnitz blüht die Kamelie ja auch gerade baumhoch… aber gehätschelt im Haus und nicht als Straßenbaum. ;)
Und wir haben noch ein Steinkreis mitgenommen, der einfach so in der Stadt vor der Kirche herumsteht. An der Bushaltestelle, das war einfach.

Das ist der Dolmen von St. Andrew’s Park. Ich finde den ja durchaus auch beeindruckend.
Stimmung:
neblig
„Ist es bei euch immer so neblig?“
„Nein, wenn es regnet nicht.“
Funktioniert auch ein bisschen andersrum. ;)
Mit dem Bus Nummer 7 sind wir in den Norden der Insel gefahren zum Devils Hole. Also, erst mal zur Haltestelle Devils Hole, bis zum Loch mussten wir dann schon ein Stück zu Fuß gehen. Wir haben von Narzissen verlockt erst mal den falschen Weg genommen, sind dann aber doch noch richtig abgebogen und beim Teufel vorbeigekommen.

Der steht da reichlich missmutig in einem Tümpel, auch wenn sein Loch sich ein Stückchen weiter an der Küste befindet. Das Devils Hole ist ein Blowhole (dt. Blasloch), lerne ich bei Wikipedia. Da heißt es: „Ein Blowhole ist im Sprachgebrauch und in der Geologie eine enge Öffnung am Ende einer Meereshöhle, die über die Höhlendecke hinauf ins Freie reicht. Wenn eine Brandungswelle auf die Mündung der Höhle auftrifft, wird sie durch die Höhlenwände, wie in einem Trichter, zum Blowhole geführt, was bei geeigneter Geometrie der Höhle und den richtigen Wetterbedingungen zu spektakulären Wasserfontänen führt.“
Wir hatten praktischerweise wieder Ebbe, als wir das Devils Hole erreichten, guckten deshalb also in eine trockene Felsspalte, in der nichts wogte und wallte.

Spektakulär war die Küste hier aber trotzdem. :)
Das Devils Hole hat seinen Namen übrigens nicht von irgendwelchen übernatürlichen Erscheinungen: zu viktorianischen Zeiten zerschellte ein Schiff hier an der Küste. Von den Trümmern spülte es die Galionsfigur in die Spalte, die dort wie der personifizierte Teufel wirkte. Schnell wurde die Figur zum Touristenmagnet. Damals konnte man wohl auch über Leitern noch ins Loch hinabsteigen. Die Figur wurde einige Male ersetzt, bevor man sich für einen ruhigeren Ort entschied und den aktuellen Teufel in den Tümpel setzte.
Wir sind weiter an der Küste entlanggelaufen, um zum nördlichsten Punkt von Jersey zu kommen: Sorel Point. Der Küstenweg war trotz nebelnassem Wetter sehr hübsch, sehr viel windiger hätte ich ihn aber nicht haben wollen. Und leider haben wir auch keine von den vierhörnigen Manxschafen gesehen… aber das kann auch am Nebel gelegen haben.

An Sorel Point (das ist das verschwommene Bild rechts) gab es nicht wirklich was zu sehen. Es war stürmisch dort - und trotzdem waren da andere Menschen, die allerdings mit dem Auto hingekommen waren. Das spannendste, was zu sehen war, war da noch der Steinbruch, der sich gleich daneben befindet. Ein aktiver Steinbruch mit Kipplastern und Baggern, das hatten wir nach der Ankündigung des Reiseführers auch nicht erwartet…
Wir sind nach St. Johns weitergelaufen, um dort den Bus für den Rückweg nach St. Helier zu erreichen. Es ging hier ein Stück inlands weiter, an der Straße entlang, aber das war nicht so schlimm. Immerhin war es hier nicht so windig – und viel Verkehr war ja auch nicht. St. Johns kannten wir auch schon von unserem Abendausflug zwei Tage vorher. Insgesamt waren es etwa 8 km bis hierher. Auch wenn es windig war, fühlte es sich nicht ganz so unangenehm an, wie der Weg an St. Ouens Bay. Nicht ganz so nass vielleicht. ;)
Zurück in St. Helier haben wir es dann zum English Cream Tea geschafft. Mjam. In Rosie’s Tearoom, einem lauschigen kleinen Café an der Markthalle. Der Service war sehr persönlich, Tee und Scones waren lecker, das kann man also nur weiterempfehlen. :)
Ein bisschen was eingekauft haben bei der Gelegenheit auch – von meinen Reisemitbringseln erzähle ich dann am Ende der Berichterstattung noch was. :)
Fehlt noch die gläserne Kirche.

Das ist St. Matthews Glas Church im Außenbereich von St. Helier. Die Kirche ist von außen sehr unspektakulär – überrascht im Inneren aber mit der gläsernen Ausstattung. Im 1934 beauftragte Lady Florence Trent in Erinnerung an ihren verstorbenen Gatten den französischen Glaskünstler René Lalique mit der Gestaltung der Kirche. Es sollte Jugendstil sein und es sollte Glas sein… und so sieht es jetzt aus:

Es wirkt eher wie Eis – kühl durch das Glas und distanziert durch die strengen Linien. Nicht unbedingt etwas, um sich wohl und geborgen zu fühlen, aber doch sehenswert. Für einen kurzen Nachmittagsausflug war es jedenfalls ein lohnendes Ziel.
Außerdem sind wir gleich noch am Coronation Park vorbeigelaufen…

…und konnten dort die baumhohen Kamelien bewundern. Bei uns in Pillnitz blüht die Kamelie ja auch gerade baumhoch… aber gehätschelt im Haus und nicht als Straßenbaum. ;)
Und wir haben noch ein Steinkreis mitgenommen, der einfach so in der Stadt vor der Kirche herumsteht. An der Bushaltestelle, das war einfach.

Das ist der Dolmen von St. Andrew’s Park. Ich finde den ja durchaus auch beeindruckend.
Stimmung:
