Botanischer Garten Dresden
12 May 2018 08:56 pmIch wohne jetzt schon mehr als 15 Jahre in Dresden, inzwischen auch fußläufig zum Großen Garten, hab es aber noch nie in den Botanischen Garten geschafft. Wie schade! Der ist nämlich durchaus sehenswert und dabei auch noch kostenlos zugänglich.
Der Botanische Garten wird seit 1949 durch die Technische Universität betrieben – der Garten selber wurde aber schon 1893 an dieser Stelle errichtet. Einen Vorläufer gab es seit 1820 schon an anderer Stelle.
Der Botanische Garten hat viel Platz für Bäume und Pflanzen aus aller Welt, hübsch gegliedert nach den geographischen Ursprüngen. Es gibt drei Gewächshäuser: das große Tropenhaus, das Amerika-Tropenhaus und das Sukkulenten-Haus.

Die sind alle drei sehr spannend in der Fülle ihrer Pflanzen, ich persönlich mochte das Sukkulenten-Haus mit den imposanten Kakteen am liebsten. Da hat auch sehr viel geblüht, das war überraschend bunt (und nicht so feucht-warm wie die anderen Gewächshäuser).
Auch draußen auf dem Gelände hat alles in herrlichstem Frühlingsgrün geblüht und geduftet. Bei strahlendem Sonnenschein war das ein ganz besonderes Vergnügen. :)

Daneben gibt es auch versteinerte Baumstämme zu sehen und geologische Besonderheiten, quasi als Ergänzung zur biologischen Bandbreite, die präsentiert wird.
Ich mochte an dem Außengelände besonders den kleinen Farngarten. Ich habe gelernt, dass es neben Buschwindröschen auch Windröschen gibt. Und ich denke mir, dass ich im Sommer noch mal hinmuss, wenn die ganzen frisch ausgesäten Pflanzen in vollem Ausmaß sichtbar sind. Das ist ja eben auch das Schöne an einem Botanischen Garten: alles ist lebendig und verändert sich im Jahresverlauf. :)
Ich mochte auch, dass an verschiedenen Stellen kleine Infotäfelchen angebracht waren, die zeigten, wo Erkenntnisse aus der Pflanzenwelt Eingang in Technik und Ingenieurkunst gefunden haben (Beispiel Lotoseffekt). Da merkt man die Verschränkung mit der Technischen Universität, das hat mir gut gefallen.
Neben den ganzen Beispielen von Erdgeschichte und Evolution ließ sich aber auch die jüngere Geschichte im Botanischen Garten nachvollziehen:
Ein Beispiel war eine große Palme im Amerika-Tropenhaus. Das Schild berichtete, dass der Botanische Garten im 2. Weltkrieg von direkten Treffern verschont blieb, die Bombenschäden ringsum aber alle Scheiben der Gewächshäuser zerstört hatten. Die Palme war noch im März 1945 von einem (?) Gärtner nach Pillnitz ausgelagert worden, wo sie den Krieg unbeschadet überstand und danach zurückgebracht werden konnte. Ich staune immer über das Engagement solcher Leute, die angesichts der Schrecken des Krieges noch an ihre Arbeit denken und ihre Schützlinge retten. Das ist wirklich bewundernswert.
Anderes Beispiel war eine Eiche, die im Krieg einen Brandschaden davongetragen hat. Der Baum war noch jung und kräftig, man hat ihn ausgeschnitten und er ist noch jahrzehntelang weitergewachsen. Im Inneren hatte der Schaden aber Angriffsfläche für Pilze und Krankheiten geboten, so dass in den 1990iger Jahren die Krone brach. Ein Kriegsschaden noch in den 90iger Jahren. Inzwischen wurde der Baum aus Gründen der Standsicherheit gefällt – man hat ihn aber im Garten liegengelassen. Einerseits als Mahnmal der Geschichte, andererseits, damit das alte tote Holz noch Lebensraum für Insekten und anderes Getier sein kann.

Ich hatte was zum Nachdenken, ich hab was gelernt und ich hab in Frühling geschwelgt.
Es lohnt sich durchaus auch, den Garten zu verschiedenen Jahreszeiten noch mal zu besuchen. Ich war inzwischen ein paar Wochen später mit meinen Eltern noch mal da. Es blühten andere Blumen, die Beete standen in voller Pracht, das sah alles gleich ganz anders aus. :)

Vielleicht im Herbst noch mal. Ist ja nicht weit und kostet ja nichts. :)
Stimmung:
draussen
Der Botanische Garten wird seit 1949 durch die Technische Universität betrieben – der Garten selber wurde aber schon 1893 an dieser Stelle errichtet. Einen Vorläufer gab es seit 1820 schon an anderer Stelle.
Der Botanische Garten hat viel Platz für Bäume und Pflanzen aus aller Welt, hübsch gegliedert nach den geographischen Ursprüngen. Es gibt drei Gewächshäuser: das große Tropenhaus, das Amerika-Tropenhaus und das Sukkulenten-Haus.

Die sind alle drei sehr spannend in der Fülle ihrer Pflanzen, ich persönlich mochte das Sukkulenten-Haus mit den imposanten Kakteen am liebsten. Da hat auch sehr viel geblüht, das war überraschend bunt (und nicht so feucht-warm wie die anderen Gewächshäuser).
Auch draußen auf dem Gelände hat alles in herrlichstem Frühlingsgrün geblüht und geduftet. Bei strahlendem Sonnenschein war das ein ganz besonderes Vergnügen. :)

Daneben gibt es auch versteinerte Baumstämme zu sehen und geologische Besonderheiten, quasi als Ergänzung zur biologischen Bandbreite, die präsentiert wird.
Ich mochte an dem Außengelände besonders den kleinen Farngarten. Ich habe gelernt, dass es neben Buschwindröschen auch Windröschen gibt. Und ich denke mir, dass ich im Sommer noch mal hinmuss, wenn die ganzen frisch ausgesäten Pflanzen in vollem Ausmaß sichtbar sind. Das ist ja eben auch das Schöne an einem Botanischen Garten: alles ist lebendig und verändert sich im Jahresverlauf. :)
Ich mochte auch, dass an verschiedenen Stellen kleine Infotäfelchen angebracht waren, die zeigten, wo Erkenntnisse aus der Pflanzenwelt Eingang in Technik und Ingenieurkunst gefunden haben (Beispiel Lotoseffekt). Da merkt man die Verschränkung mit der Technischen Universität, das hat mir gut gefallen.
Neben den ganzen Beispielen von Erdgeschichte und Evolution ließ sich aber auch die jüngere Geschichte im Botanischen Garten nachvollziehen:
Ein Beispiel war eine große Palme im Amerika-Tropenhaus. Das Schild berichtete, dass der Botanische Garten im 2. Weltkrieg von direkten Treffern verschont blieb, die Bombenschäden ringsum aber alle Scheiben der Gewächshäuser zerstört hatten. Die Palme war noch im März 1945 von einem (?) Gärtner nach Pillnitz ausgelagert worden, wo sie den Krieg unbeschadet überstand und danach zurückgebracht werden konnte. Ich staune immer über das Engagement solcher Leute, die angesichts der Schrecken des Krieges noch an ihre Arbeit denken und ihre Schützlinge retten. Das ist wirklich bewundernswert.
Anderes Beispiel war eine Eiche, die im Krieg einen Brandschaden davongetragen hat. Der Baum war noch jung und kräftig, man hat ihn ausgeschnitten und er ist noch jahrzehntelang weitergewachsen. Im Inneren hatte der Schaden aber Angriffsfläche für Pilze und Krankheiten geboten, so dass in den 1990iger Jahren die Krone brach. Ein Kriegsschaden noch in den 90iger Jahren. Inzwischen wurde der Baum aus Gründen der Standsicherheit gefällt – man hat ihn aber im Garten liegengelassen. Einerseits als Mahnmal der Geschichte, andererseits, damit das alte tote Holz noch Lebensraum für Insekten und anderes Getier sein kann.

Ich hatte was zum Nachdenken, ich hab was gelernt und ich hab in Frühling geschwelgt.
Es lohnt sich durchaus auch, den Garten zu verschiedenen Jahreszeiten noch mal zu besuchen. Ich war inzwischen ein paar Wochen später mit meinen Eltern noch mal da. Es blühten andere Blumen, die Beete standen in voller Pracht, das sah alles gleich ganz anders aus. :)

Vielleicht im Herbst noch mal. Ist ja nicht weit und kostet ja nichts. :)
Stimmung:
