19 Jul 2018

rabensturm: (feder)
Man kommt von Deutschland aus nicht direkt auf die Isle of Man. Wir haben uns daher mit Fährfahrten und Flugmöglichkeiten beschäftigt. Fähre hätte uns ja schon gefallen, das hätte man mit ein paar Tagen im Lake District verbinden können, der eh noch auf unserer Wunschliste steht… aber das war zu teuer und kompliziert. – Also doch ein Flug mit Zwischenhopp. Da es uns zu riskant war, uns auf die Pünktlichkeit der Flüge zu verlassen, zumal das mit Flughafenwechsel verbunden war, haben wir dafür einen eigenen Reisetag eingeplant. Sprich, wir sind am Sonntag nach London Heathrow geflogen und dann mit dem Bus nach Gatwick gefahren. Da haben wir am Abend schon mal die Koffer eingecheckt und eine Nacht noch übernachtet. Das war alles unkompliziert, nur dass wir keine Fish & Chips bekommen haben, sei zu bemängeln. Damit wollen wir doch traditionell eine Reise nach Großbritannien beginnen…

Am Montagmorgen dann ging es auf die Insel, wir konnten uns früh unser Auto schnappen und hatten noch den ganzen Tag Zeit, schon mal was anzuschauen. Noch ziemlich unorientiert sind wir direkt vom Flughafen aus bei Rushen Abbey gelandet, einer hübschen Klosterruine.



Die Abtei gehört zu Manx Heritage, von denen ich mir sogleich einen Pass besorgte. Für 25 Pfund habe ich Sehenswürdigkeiten im Eintrittswert von 52 Pfund besichtigt, das hat sich schon gelohnt. Silph hat den Pass nicht gebraucht, sie ist ja CADW-Mitglied und kommt so überall rein (es haben sich auch alle gefreut, mal einen CADW-Pass zu sehen).

Von Rushen Abbey ist jetzt nicht so viel übrig. Es gibt noch einen Turm und einige Räumlichkeiten, ansonsten vor allem das schöne Gelände mit blühenden Anpflanzungen. Als wir da waren, wurde einerseits gerade eine Hochzeit gefeiert, so dass wir nicht immer überall rankommen (konnten aber elegant gekleidete Leute begucken), andererseits fanden diverse Schülerprojekte statt. Das war spaßig, weil überall als Mönche verkleidete Helfer herumliefen und den Schülergruppen Dinge erklärten oder Aufgaben verteilten. Bei der Gelegenheit haben wir beispielsweise mit einem toten Bischof gesprochen. *g*



Doch, das war nett. Nicht spektakulär, aber nett.

Von Rushen Abbey aus sind wir – durch eine Furt! – nach Castletown gefahren, um uns Stadt und vor allem Castle Rushen anzuschauen. Erst mal haben wir aber auf dem hübschen Platz vor der Burg was gegessen.



Castle Rushen sieht von außen nicht sonderlich spektakulär aus, es ist ein steinerner Klotz mit hohen nackten Wänden. Als Festung und zeitweilig Gefängnis muss man ja aber auch nicht einladend sein. Innen ist die Burg hingegen sehr spannend. Es gibt viele Gänge und Treppen und Räume und Aussichten. Einige Zimmer sind eingerichtet, um das Leben in der jeweiligen Zeit nachvollziehbar zu machen, und überall gibt es Informationstafeln, die die Geschichte des Ortes erklären.



Die Isle of Man hat eine wechselvolle Geschichte. Auch die Burg hat ihre Wurzeln in der Wikingerzeit, dann stritten sich England und Schottland um ihren Besitz. Der King ov Mann – heute Lord of Man – residierte hier, es gab Kämpfe hier im englischen Bürgerkrieg um den Besitz von Insel und Burg. Später residierte hier das Inselparlament, das House of Keys, im 18. und 19. Jahrhundert diente die Burg schließlich als Gefängnis und Irrenhaus.



Das hat uns alles gut gefallen, Castletown selbst ist auch hübsch mit Hafen und Drehbrücke und Küstenausblick. Wir waren ja gerade erst angekommen, da reicht ja schon Meerblick für Begeisterung. :)

Wir haben uns dann erst mal ins B&B begeben. Ich erwähnte ja schon, dass es mitten in der Pampa lag, zwar nur eine Viertelstunde/Halbestunde von der Hauptstadt entfernt, aber nur über winzige Sträßchen zu erreichen. Es hat uns da sehr gut gefallen, die Aussicht war idyllisch, Hühner standen auf der Terrasse. Das Zimmer war sehr schön, die Gastgeber super freundlich und hilfsbereit und das Frühstück wirklich ausgezeichnet. Da haben wir einen sehr guten Griff getan mit dem Quartier.



Trotzdem sind wir am Abend noch mal losgefahren. Wir wollten schon mal einen Blick auf die Hauptstadt Douglas werfen und uns ein Abendessen suchen. Ersteres war nicht allzu schwierig, letzteres hat nur so mittel geklappt, weil da wo wir suchten schon alle Bürgersteige hochgeklappt schienen. Aber wir haben was bekommen und eben auch schon einen Eindruck von der Stadt.



Ein Seebad mit verblassendem viktorianischem Charme, generischer Einkaufsstraße und Bürogebäuden. Da waren wir doch einmal mehr zufrieden, uns unser Quartier außerhalb gesucht zu haben.

Stimmung:
ab auf die Insel

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