23 Jul 2018

rabensturm: (feder)
Ausgestattet mit dem Manx Heritage Pass konnten wir uns nun aufmachen, die Sehenswürdigkeiten der Insel zu erkunden. Und da wir uns immer gerne Freilichtmuseen angucken haben wir mit dem Museumsdorf Cregneash angefangen. Das liegt ganz im Süden der Isle of Man, nicht weit vom vorgelagerten Inselchen Calf of Man entfernt.



Ein sehr charmantes Museum mit wirklich nettem Personal, das das dörfliche Leben in früheren Zeiten anschaulich machte. Und mit Bonnie, einer netten Manx-Katze, die uns Touristen begleitet hat, um sicherzugehen, das alles mit rechten Dingen zugeht. ;)

Los ging es zunächst mit einem Filmchen über die Insel und über das einfache Leben. Es sind Bauernhäuser, die hier gezeigt wurden und das war es schließlich auch, wovon die Leute früher gelebt haben. Landwirtschaft, ein bisschen Fischfang, ein bisschen Weben, vielleicht ein bisschen Bergarbeit in den Minen. In Cregneash kann man sich das noch sehr gut vorstellen, hier scheint die Zeit stehengeblieben und die Bewohner nur mal eben um die Ecke.



Dazu trägt sicherlich bei, dass die Ländereien des Dorfes noch bewirtschaftet werden. Es gibt Schafe und Hühner und Pferde, die alle noch ihren Dienst tun. Die Leute in den Häusern beantworten bereitwillig alle Fragen, machen Handarbeiten – und laden auch mal ein, das alte Harmonium zu spielen. :)

Kurios: als wir uns eben mit der netten Dame mit den Handarbeiten unterhielten, kam der Mann, der vorher mit den Kaltblutpferden unterwegs war, und erzählte, dass ein großer weißer *unbekannteVokabel* die Hühner aufgeschreckt hätte. Das Vieh sei in den Hühnerstall gegangen. Wir grübelten. Raubvogel? Fasan vielleicht (aber groß und weiß?) Schließlich ging die Dame nachschauen, wir schlossen uns an. Es war eine weiße Pfauendame – peahen – die empört über die Störung den Hühnerstall wieder verließ. *g* Wildlife!



Wir haben uns noch das Kirchlein angeschaut und die Ausstellung zur Sprache der Isle of Man. Das Manx ist eine gälische Sprache, die beinahe ausgestorben ist. Die letzten Muttersprachler sind in den 70iger Jahren gestorben – inzwischen gibt es Bemühungen zur Wiederbelebung, aber das ist, wie man sich vorstellen kann, eher mühselig. Inzwischen gibt es wohl auch wieder junge Muttersprachler.

Bemerkenswerterweise gibt es in Cregneash auch noch normale Häuser, wo Leute normal drin wohnen. Das macht das Museumsdorf noch mal lebendiger. :)

Wir sind vom Museumsdorf aus dann erst mal den Berg hinaufgestiegen, um den „Steinkreis“ Meayll Hill zu suchen. Steinkreis deshalb in Gänsefüßchen, weil es eigentlich ringförmig angelegte Kammergräber sind – also eher ein Kammergräberkreis. ;) Malerisch ist die Anlage auf jeden Fall:



Steine! Und schon erste blühende Heide! Und Aussicht bis Irland und Blick auf Calf of Man!

Dann ging es wieder den Berg runter, rein ins Auto und auf die winzige Straße durchs Museumsdorf. Da wieder den anderen Hügel rauf, immer getreu des Grundsatzes: Am Ende der Straße ist ein Parkplatz. ;) Da war Parkplatz, da war Aussicht, vor allem waren da bodenlose Abgründe:



The Chasms. Den einzelnen Felsen vor der Küste hatte ich schon vom Flugzeug aus gesehen. Die Klüfte machten die Sache noch viel spektakulärer. Natürlich gibt’s kein Geländer, man muss schon selber aufpassen, wenn sich da bodenlose Abgründe auftun:



Huiuiui…

Nach den Klippen ging es wieder auf den Berg hoch, um den Berg rum bis in den äußersten Süden der Insel. The Sound. Dort gibt es einen Aussichtspunkt mit direktem Blick auf die vorgelagerte Insel Calf of Man.



Und das Meer sieht man natürlich und die Vögel. Man soll manchmal auch Robben und Wale und Walhaie sehen können, wir haben uns mit Inselausblick begnügt. Und mit Eis. ;)

Über eine putzige Single-Track-Road sind wir nach Port Erin gefahren. Das ist ein Badeort, von dem wir nicht so viel gesehen haben. Wir sind nur durchgefahren, haben einen Parkplatz gesucht, von dem aus wir zum Milner’s Tower laufen können. Das war ganz schön weit und vor allem ganz schön warm. Der Turm ist aber hübsch und vor allem die Aussicht!



Die Form des Turmes soll übrigens ein Schloss mit Schlüssel darstellen, weil das Bauwerk zu Ehren von William Milner, einem „Safemaker“, errichtet wurde. Er war ein großer Förderer der Stadt Port Erin (und förderte wohl ohne es zu wissen auch die Kosten seines Turmes).

Am Abend waren wir dann noch mal in Douglas. Wir hatten uns inzwischen ein bisschen zu den Lokalitäten informiert und sind so im „The British“ gelandet, wo es ausgezeichnetes Pub-Essen gab (für mich leckeres Lamm-Curry).

Auf dem Rückweg haben wir noch einen Schlenker zu dem kleinen Kirchlein oberhalb unseres B&B gemacht. Eigentlich dachten wir ja, da kann man abends mal hin laufen, aber wir haben keinen Weg gefunden. Deshalb also Auto zum Kirchlein – und zum Alten Tynwaldplatz.



St. Lukes Church



Der Tynwald ist heute das Parlament der Isle of Man. Das war aber auch schon die Versammlung der Wikinger, auf deren Tradition es zurück geht. Heute tagt das Parlament natürlich nicht mehr im Freien. Es gibt noch einen offiziellen Tynwald-Platz in St. John – das hier ist aber Old Tynwald, ein ehemaliger Versammlungsplatz bei East Baldwyn. Sehr malerisch im Abendlicht. Und je nach Theorie ein magischer Platz, weil er sich genau im Zentrum der Insel befindet. :)

Stimmung:
Blick in die Vergangenheit

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