31 Jul 2021

rabensturm: (drei)
Nordrhein-Westfalen hat mehrere Freiluftmuseen. Da wir schon mal im nächstgelegenen waren, dem Freiluftmuseum Kommern des Landschaftsverbandes Rheinland, sind wir ein Stück weitergefahren zum Westfälischen Landesmuseum für Handwerk und Technik vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe.

Das ist eine ziemlich große Anlage, die, wie der Name schon sagt, den Schwerpunkt auf Handwerk und Technik und den Weg zur Industrialisierung legt. Man sollte also besser gut zu Fuß sein auf dem Gelände. Es zieht sich durch ein Tal, an einem Fluss mit mehreren angestauten Becken entlang, bergauf und treppauf. Schon der Weg vom Parkplatz zum Eingang zieht sich – aber ich glaube, der Behindertenparkplatz ist näher dran.



Es war nicht zufällig ein Tal mit Fluss und Staubecken: Die Kraft des Wassers wurde in Handwerk und Industrie vielfältig genutzt. Es gab Mühlen, die Mehl mahlen (oder Öl oder Pigmente). Mühlen, die Hammerwerke antrieben (wir haben gelernt, dass die Köpfe der schweren Hammer „Bär“ heißen) und auch Transmissionsriemen. Und Strom natürlich, auch das war dabei, als die Vielfalt der Wasserkraftnutzung gezeigt wurde.



In viele der Werkstätten konnte man reinschauen, einige waren auch in Betrieb. Wir haben was über Kuhschellen gelernt, über Messingbleche, wir haben dem Kupferschmied mit den schönen Haaren zugeschaut und waren dann auch im Deutschen Schmiedemusum, das seinen Platz auf dem Museumsgelände hat.



Dort wurde über die Geschichte und Entwicklung dieses Handwerkes informiert und auch besondere Kunstwerke gezeigt. Interessant – und ein Museum was man einzeln wohl eher nicht ansteuern würde.

Des weiteren gab es eine Druckerei, die mir sehr gut gefallen hat, ein Zinkwerk, was schon den Übergang zur Industrialisierung zeigte und eher spezielle Sachen, wie eine Kettenschmiede, eine Drahtzieherei, eine Feilenhauerei und vieles mehr.



Das war alles sehr spannend und mal was anderes, da in Freiluftmuseen sonst doch eher bäuerliches Leben gezeigt wird. Es gab auch einen kleinen Stadtbereich mit Marktplatz, um den sich Kramladen, Frisör, Gasthaus, Bäcker, Destille usw. gruppierten. Wir haben ein frischgebackenes Rosinenweißbrot (ein Stuten) erworben und verspeist, das war sehr lecker.



Auch sehr schön. Ich mag es ja immer gerne, wenn historische Orte lebendig sind. :)

Was uns ein bisschen gefehlt hat, waren Wohnhäuser bzw. Wohnräume. Gerade im Zusammenhang mit der Industrialisierung wäre das sicher spannend und etwas, was man sonst woanders auch noch nicht so oft gesehen hat – egal, ob Fabrikantenvilla oder Arbeiterunterkunft…

Und was uns auch aufgefallen ist: es gab keine Tiere. Klar, der Schwerpunkt lag nicht auf Landleben oder Wohnen, aber Pferde wurden sicher auch gebraucht, Hühner, Tauben, Schafe, Kaninchen sicher auch gehalten… es gab nicht mal Enten auf den Seen. Das war schon ein bisschen seltsame…

Ansonsten ist es aber eine wirklich schöne Anlage und sehr informativ. Die Mitarbeiter (sicherlich einige ehrenamtlich), waren sehr freundlich und motiviert und luden immer extra ein, die Häuser und Ausstellungen zu besuchen. Das war auch nett. Doch lohnt sich. :)

Wir sind auf dem Rückweg ein Stück über Land gefahren (das ist das Bergische Land da), aber es war zu nass (ach was), um noch mal auszusteigen. Und dann wurde mir als rheinische Sehenswürdigkeit noch der Stau auf der Leverkusener Brücke präsentiert. Vielen Dank auch.



Stimmung:
wissbegierig
rabensturm: (drei)
Am nächsten Tag – Samstag, ich glaube, es war Samstag – waren wir mit Freunden verabredet, so echten Menschen zum Anfassen. :) Ist man ja gar nicht mehr gewöhnt.

Wir haben uns im Tierparkt Aachen getroffen, da kann man gemütlich Zeit verbringen, was angucken und dabei plaudern.

Der Tierpark hat eine angenehme Größe, das Gelände gruppiert sich dabei um einen großen See, der natürlich von Wasservögeln heiß begehrt war. Ringsum gibt es viel Grün, viel Platz und was zu Essen haben wir auch gefunden. Für den rest lass ich mal Bilder sprechen, das ist bei dem Tieren vermutlich aussagekräftig genug. :)





Nach einem schönem Abend, leckerem Essen und spaßigen Spielen waren wir dann relative spat wieder dahim. Auch das ist man gar nicht mehr gewöhnt.



Stimmung:
in der Sonne
rabensturm: (wald)
Am Sonntag hatten wir keine Lust für große Ausflüge, aber ein bisschen bewegen wollten wir uns doch. Silph hat also aus dem reichhaltigen Angebot der Wanderwege was Überschaubares rausgesucht, eine nette 7-km-Runde rund um Abenden.

Abenden ist ein Dörfchen an der Rur, es gehört zu Nideggen. Das Dörfchen selbst ist sehr malerisch mit den Fachwerkhäusern und Mühlbach und Campingplatz an der Rur (keine Ahnung, wie die das Hochwasser überstanden haben *irx*).

Wir sind aus dem Ort rausgewandert, erst durch schönen Wald (auch wenn ich Urwald da ein bisschen hochgegriffen finde). Oben gab es dann schöne Aussicht über Felder und Wald.



Spannende Begegnung: als wir wieder abwärts Richtung Ort unterwegs waren, stand da ein Auto auf dem Waldweg und Männer waren im Wald unterwegs. Pilzsammler? Nein, das Schild im Auto wies sie als ehrenamtliche Denkmalschützer für Bodendenkmäler aus. Wir sind vorsichtig ein bisschen näher gegangen, aber auch neugierig – und der eine hat uns dann ganz bereitwillig erzählt, was sie da tun. An der Stelle gab es nämlich mal einen römischen Tempel, von dem verschiedene Spuren gefunden wurden. Der Tempel selber konnte bisher noch nicht genau lokalisiert werden, gegraben werden soll aber auch nicht. Die beiden Ehrenamtlichen hatten aber die Erlaubnis, sich dort umzuschauen und nach oberflächlichen Funden zu suchen.



Zu sehen gab es nicht wirklich was, aber an einem Ort so alter Geschichte zu stehen, war schon sehr spannend. :)

Der Weg führte dann noch ein Stück um den Ort herum, durch kornblumenblaue, mohnblütenrote Rapsfelder.



Hach, sehr idyllisch.

Mittagspause haben wir in Nideggen gemacht, hier das hübsche Zülpicher Tor:



Dann sind wir weiter gefahren, um auf den Krawitterturm… Krawuttketurm… Krawutschketurm. Der befindet sich auf 400 m über Null und bietet einen tollen Blick auf die Umgebung, bei besserer Sicht sogar bis Köln.



Der Turm ist vermutlich nix für Höhenängstliche, aber immerhin wackelt nix. Der Turm in dieser Form stammt aus den 70iger Jahren, der Vorgängerturm aus den 30igern war im Krieg beschädigt worden. Benannt ist er nach Herrn Franz Krawutschke, einem Eifelwanderer, der sich mit der Erschließung des Wegenetzes verdient gemacht hat. Der Weg zum Turm den Berg hoch war auch ganz schön steil…

Stimmung:
zu Fuß

Profile

rabensturm: (Default)
rabensturm

May 2025

S M T W T F S
    123
456789 10
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Most Popular Tags

Style Credit

Expand Cut Tags

No cut tags
Page generated 4 Jul 2025 08:43 pm
Powered by Dreamwidth Studios