23 Sep 2023

rabensturm: (kompass)
Weil Nina dieses Jahr nicht dabei war, haben wir uns für ein etwas nördlicheres Wanderziel entschieden: das Steinhuder Meer. Das ist der neuntgrößte See Deutschlands und befindet sich in der Nähe von Hannover. Das heißt, die Gegend ist eher flach und um den See herum recht touristisch geprägt.

Wir hatten unser Quartier in Mesmerode, direkt hinter der malerischen Kalihalde,dem „Kalimandscharo“ – war immerhin nett als Wegmarke. ;) Also das Quartier war auch innen sehr nett, viel Platz und schön ausgestattet.

Es war nicht weit bis zum Ort Steinhude und eben dem See.



Am Samstag sind wir als erstes Boot gefahren. Mit „Auswandererbooten“, Holzjollen, die Touristen zur Insel Wilhelmstein bringen.



Auswanderer heißen die Boote, weil sie in der Anfangszeit des Tourismus Leute über den See brachten und dabei vom Schaumburg-Lippischen Steinhude ins Preußisch-Hannoversche „Ausland“ fuhren.

Wilhelmstein ist eine künstliche Insel mit Festung, die Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe zwischen 1761 und 1767 errichten ließ. Sie sollte ein Zentrum der Verteidigung des kleinen Reiches sein, es befanden sich daher also schon mal bis zu 800 Soldaten auf dem kleinen Fleckchen. Im Normalfall waren es deutlich weniger (um die 20?), die auch recht schnell ausgewechselt wurden, weil das feuchte Klima auf der Insel zu Rheuma und anderen wehrschädlichen Krankheiten führte.



Beherrscht wird das Inselchen von der sternförmigen Bastion (ein Bastiönchen) mit Kasematten und Turm. Dazu gab es außen noch diverse Nebengebäude zur Versorgung der Besatzung.



Wir sind natürlich in die Festung reingegangen, haben in die Gewölbe geäugt, sind auf den Turm gestiegen, haben die kleine Ausstellung im Museum angeschaut. Nett alles und interessant, aber schon von sehr überschaubaren Ausmaßen.

Besonderes Ausstellungsstück ist ein Modell des Steinhuder Hechtes:



Das ist ein 1762 entworfenes U-Boot, das mit Segeln oder Rudern angetrieben werden sollte.

Zurück in Steinhude haben wir (glaub ich) erst mal am Food Market was gegessen und uns dann auf den Weg zur Badeinsel gemacht. Die liegt am Rande des Städtchens und bietet als künstlich aufgeschüttete Insel Infrastruktur zum Baden und für den Wassersport. Wir haben uns ein Stück Wiese am Strandrand gesucht und sind tatsächlich im Wasser gewesen. Mitte September! Ich war noch nie an meinem Geburtstag draußen schwimmen! Es war wirklich warm, auch die Wassertemperatur war okay, wenn man sich einmal dran gewöhnt hat. Es ging hier sehr flach rein, man konnte tatsächlich bis zur Boje laufen.

Dann gab es Kaffee und Torte im benachbarten Café und am Abend waren wir in der Alten Schule in Marsdorf (ich hatte Schweinemedaillons mit Bandnudeln – am Vorabend waren wir in Steinhude Fisch essen). Ein netter Tag, an dem ich ja Bestimmerin war. *g*

Stimmung:
sommerlich
rabensturm: (drei)
Wenigstens ein bisschen wollten wir auch wandern am Wanderwochenende. Angesprochen hat uns da das Moor an der Ostseite des Gewässers, durch das auch ein Moorwanderweg führte. Damit sich das Wandern auch lohnt, haben wir ein Stück voher auf dem Rundwanderweg angefangen. Der geht in 30 km um das ganze Steinhuder Meer drumrum – aber soweit wollten wir dann auch nicht laufen. Also halbe Strecke. Wir haben in Marsdorf, am Nordufer angefangen und sind im Uhrzeigersinn um das Meer nach Steinhude gelaufen.



Die Nordseite ist zunächst recht dicht besiedelt mit Campingplätzen und Ferienhäuschen, Segelclubs und Wassersportplätzen. Wir sind vielen Radfahrern und Hundespaziergängern begegnet, da war schon sehr viel los. Nach etwa 5 km wurde die Gegend weniger besiedelt, es ging Richtung Moor. Passenderweise gab es zum Einstieg einen Aussichtsturm, dass man schon einen Blick von oben haben konnte.



Vom Moor gab es dann aber gar nicht so viel zu sehen, es war kein Hochmoor sondern ein „Übergangsmoor“ mit Birken und Erlen und Heide und Gestrüpp, Flächen noch auf dem Weg zum Moor. Das ist für die Natur sicherlich sehr nützlich – war zum Gucken aber eher langweilig. Die Strecke auch, die zog sich quasi 5 km auf Schotterstraße gerade aus, immer von dem selben Unterholz begleitet.

Aber es gab immer mal Abstecher, die einem die Landschaft nahebringen wollten. Noch ein Turm, aber auch ein Bohlenweg, an dessen Ende man mit den Füßen ins Moor durfte.



Hab ich natürlich gemacht, auch wenn die Füße in den Socken dann halt schwarz waren. *g*

Einen schönen moorigen Weg fanden wir dann auch noch, als wir eigentlich magenknurrend eine Schattenbank zum Picknicken suchten. Der Weg ging wieder zu einem Turm, der wieder schöne Aussicht bot. Und eben der Weg zwischen Bruchwald und Moorgräben hindurch.



Als wir auf dem richtigen Wanderweg weiterliefen, war da ein paar Meter weiter dann auch der schattige Picknickplatz. :p

Durch Wiesen und an Gänsescharen vorbei ging es dann wieder Richtung Zivilisation.

Das letzte Stück war aber arg anstrengend. Es war sehr heiß, auf der Straße im Ort lief es sich mühsam und meine Motivation noch weiterzulaufen schwand zusehends. :p Bei der Badeinsel angekommen, wollte ich eigentlich nur noch irgendwo sitzen, aber bis Zentrum Steinhude war es immer noch ein Kilometer. Ein sehr heißer Kilometer… das mit den 30 Grad Mitte September ist doch nicht zu empfehlen. :p Naja, irgendwann sind wir doch angekommen, ich habe mich wieder auf Normaltemperatur bringen können und im Café Dornbusch gabs auch sehr leckere Torte.

Insgesamt waren es dann wohl um die 17 km, aber mir kam das deutlich länger und anstrengender vor. :p Aber immerhin sind wir gewandert.

Am Abend sind wir Richtung Stadthagen gefahren und haben in einem Dorfgasthof sehr gut gegessen (ich hatte was mit Pfifferlingen). Unterhaltung gabs durch die Dorfjugend, die auf laut mit Partymukke beschallten Festwägen (?) von Traktoren (?) immer rund um den Ort gezogen wurden.

Stimmung:
fußlahm und überhitzt

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rabensturm

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