rabensturm: (feder)
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Die Orkneys sind eine Inselgruppe aus etwa 70 eher flachen Inseln. Einzige Ausnahme: Hoy. Die charakteristischen Hügel sind weit über Mainland zu sehen und bilden einen malerischen Hintergrund für all die schönen Inseln. Hoy ist die zweitgrößte Insel und erreicht Höhen von über 400 Meter. Es leben reichlich 400 Menschen auf Hoy, daher gibt es auch eine regelmäßige Fährverbindung. Ich wollte gerne rüber nach Hoy, wir hatten uns am Fährhafen am Vortag Tickets geholt – das war gar nicht so selbstverständlich, weil viele Zeiten schon ausgebucht waren und auch nicht auf andere Tage ausgewichen werden konnte.

Vor der Fährfahrt hatten wir ein bisschen Zeit, wir haben uns da eine Ecke unserer Bucht gesucht, wo man ans Meer kam, an die Bucht von Scapa. Ein winziges Sträßchen führte uns da hin… und es kam auch gleich ein Einheimischer mit dem Quad gucken, was wir da machen. Also natürlich wollte er nur nach den Kühen gucken. ;)



Hübsche Ausblicke am Morgen.

Dann die Fährfahrt. Es dauerte etwa 20 Minuten, ging an kleineren Inseln vorbei und auch an dem Leuchtturm, den wir nachts von unserem Quartier aus sehen konnten.



Die Fähre war ziemlich voll. Merkwürdigerweise hat uns der Fährmensch nicht auf seiner Liste gefunden, aber wir durften trotzdem mit, bezahlt hatten wir ja (hat übrigens mehr gekostet hin und her als die 4 Fährfahrten bis Unst und zurück).

Auf Hoy wandten wir uns zuerst nach Norden, weil ich als „must see“, das Felsengrab von Dwarfie Stone auf der Wunschliste hatte. Mit Start an der Fähre ist man ja immer erstmal in Kolonne unterwegs, da weiß man bei beengten Wegverhältnissen dann auch immer nicht, ob ein Parkplatz übrig bleibt. Klappte aber.



Dwarfie Stone ist ein Felsengrab, das aus einem 8 m langen Findling herausgeschlagen wurde. Man kann reinkriechen, der Eingang ist eng, die Kammern drin sind dann doch überraschend geräumig. Es ist etwa 5000 Jahre alt und das nördlichste in Europa.

Auch die Lage ist spektakulär in dem hoch gelegenen Tal zwischen Berghängen. Von der Straße aus war es ein Stückchen zu laufen, zwischen blühender Heide und den Bergen hatte das schon was.

Wir waren nicht alleine am Grab – die Karawane von der Fähre – und als wir ankamen klangen Ukulelenklänge aus dem Grab. „You are lucky, the dwarfes are at home“, sagte ein Mann, der da mit ein paar Teenagern den Tag verbringen wollte. Kann man gut nachvollziehen, ist ja ein schöner Ort – und es hat ja für Fotos ohne Menschen gereicht. ;)

Wir sind weiter Richtung Rackwick gefahren. Das ist die westlichste Ecke, in die eine Straße führt, von da aus kann man zum Old Man of Hoy laufen, einer berühmten Felsnadel vor der Küste. Haben wir nicht gemacht, war uns zu weit, aber wir sind in Rackwick bis zum Meer gelaufen und hatten da sehr schöne Aussichten.



Da war auch ganz schön was los, das ist eine beliebte Wandergegend

Wir sind als nächste zur nördlichsten Ecke gefahren, um noch ein bisschen mehr von der Insel zu sehen.



Und dann nach Süden. An Hoy hängt noch eine kleinere Insel dran, South Walls, die mit einer Bücke verbunden ist. Wir sind da drüber gefahren, das war auch gleich wieder eine andere Gegend als das bergige karge Hoy. Wir haben einen Martelloturm gesehen und eben ein bisschen etwas von der südlichen Ecke.



Und dann hat die Zeit auch noch gereicht, einen Blick auf das Scapa Flow Museum zu werfen. Die Bucht von Scapa – zwischen Hoy und Mainland – ist ein wichtiger Platz der Militärgeschichte. Im ersten und im zweiten Weltkrieg gab es hier Kämpfe und Schlachten, U-Boot-Angriffe und Verteidigung. Legendär noch heute die Selbstversenkung der deutschen Kaiserlichen Hochseeflotte, die nach Kriegsende nicht in feindliche Hände fallen sollte.



Militärgeschichte finden wir eher gruselig als interessant, aber man kann sich durchaus mit beschäftigen, wenn man sowieso da ist. (Man kann da auch Tauchen und Spezialtouren machen, um Wracks zu sehen).

Unsere Besuchszeit war von der Fährzeit limitiert, aber es hat schon gereicht, um einen Überblick zu bekommen.

Wir sind am Abend noch mal nach Kirkwall gefahren, haben die Kirche kurz angeguckt und beim Inder zu Abend gegessen.

Das hatte eigentlich gereicht als Tagesprogramm, aber weil das Licht so schön war und gerade Dämmerungszeit, sind wir am Abend noch mal an den Stennes Stones und dem Ring of Brodgar vorbeigefahren. Und gut, dass wir das gemacht haben, das sah so toll aus!





Stimmung:
sonnig

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