27 Aug 2014

rabensturm: (feder)
Eigentlich wäre am nächsten Tag die Stadtbesichtigung von Sibiu dran gewesen – aber da wir am Samstag erst gegen 17 Uhr heimfliegen sollte, war da ja am Vormittag noch genug Zeit für die Stadtbesichtigung. Also konnten wir den Donnerstag ja auch noch anders nutzen. Ioan hat noch eine Wanderung im Hochgebirge vorgeschlagen – und das haben wir auch gemacht. Silph allerdings leider nicht mit, Durchfall hat sie im Zimmer festgehalten. :( Aber sie war nicht die einzige, die nicht mitgelaufen ist.

Die Wanderung war im Gebiet um Păltiniş, ein Wintersportort bei Sibiu, der auf Deutsch „Hohe Rinne“ heißt. Wir sind auf 1430 m Höhe gestartet und bis etwa 1900 m gekommen. Wieder eine ganz andere Seite der Karpaten – und zur Abwechslung mal anderes Wetter. Nach der Hitze der letzten Tage hatte wir jetzt kalten Wind, Nebel, Regen. Da kam tatsächlich mal Regenbekleidung zu Gute – das Wandern ist etwas ungünstig, mit weit wehendem Regencape, bei dem man die Füße nicht mehr sieht. ;) Aber wir sind oben angekommen und auf dem Rückweg kam sogar mal etwas Sonne hervor.

Das zum Wandern nicht so viel zu erzählen gibt, zeig ich mal wieder nur ein paar Bildchen:



Neblige Aussichten…



Schafe und ihre Hirten…



Oben auf dem Gipfel. Da hat sogar Ioan eine Regenjacke angezogen, auch wenn ich davon leider kein Beweisfoto habe. ;) Das war echt windig und kurz vor dem Gipfel hatte ich eigentlich keine Lust mehr. ;)



Das könnte jetzt auch der Erzgebirgskamm sein



Der malerische Weg zwischen Wachholder, Wald und windiger Hochebene. Und Heidelbeeren wuchsen da auch, aber die waren noch nicht reif.



Und der Wald war wunderbar grün und moosig – ein richtiger Märchenwald. :)

Mit dem Bus ging es dann wieder zurück nach Sibiu. Wir haben uns die Stadt am Abend auch noch ein bisschen angeschaut und lecker gegessen. Bei mir gab’s zur Abwechslung zu den ganzen Fleischgerichten mal Fisch. :)

Und hübsch war die Stadt auch im Dämmerungslicht:



Für die Statistik: 34.608 Schritt (aber nicht so anstrengend, weil gemäßigter Steigung)

Stimmung:
kalt und windig
rabensturm: (feder)
Für den nächsten Tag stand eigentlich eine lange Wanderung auf dem Programm – da hatte ich aber schon entschieden, dass ich genug gewandert habe. Hat mir gereicht für den urlaub. Zumal auch nur noch die ganz schnellen Wanderer dabei waren. Silph war noch nicht fit, vier Leute sind mit dem Taxi nach Alba Iulia gefahren, da musste ich nicht als langsamste hinter der Truppe herdackeln. Ich hab mir mit Rosemarie einen gemütlichen Tag gemacht. Wir sind mit zum Staudamm gefahren, an dem die Wanderer loswanderten. Wir sind mit Dorell nach Sibiel gefahren, wo die Wanderer 7 Stunden später ankommen sollten. Wir sind durch den Ort geschlendert, haben uns die Kirche, den Friedhof und das Ikonenmuseum angucken. Wir sind auch ein Stückchen am Fluss entlang geschlendert, haben gemütlich Kaffee getrunken und gemütlich geplaudert. Das war sehr entspannt – und mit Sicherheit besser, als noch mal eilig Berge hoch und runter zu rennen. ;)

Hier mal eine Dorfansicht:



Die Kirche war sehr schön. So wie die „großen“ orthodoxen Kirchen war auch die Dorfkirche innen komplett ausgemalt – und durch die vorherigen Kirchenbesuche, konnten wir die Motive auch halbwegs identifizieren. Die Bilder waren hier schlichter und vielleicht auch nicht so kunstvoll – ich will jetzt nicht naive Kunst sagen – aber Ausdruck gelebten Glaubens. Schön, das auch mal „im Kleinen“ zu sehen.

Später sammelte sich dann ein Großteil der Dorfbewohner zu einer Beerdigung an der Kirche – wir haben uns da zurückgezogen und von einer Bank aus gemütlich Leute beobachtet. Dorfleute in den guten schwarzen Sachen. ;)

Das Ikonenmuseum von Sibiel ist wohl berühmt für seine Sammlung von Hinterglasikonen. Ein Pfarrer hat hier Ende der 60iger Jahre mit acht Ikonen die Sammlung begonnen. Jetzt sind es über 700. Auch hier eher Gebrauchskunst der einfachen Leute. Motive wiederholen sich, immer wieder ist da die trauernde Maria, das letzte Abendmahl, der Heilige Georg, der Heilige Nikolaus… man freut sich ja immer, wenn man was wiedererkennt. Ich hatte oft den Eindruck, dass die Bilder „selbst gemacht“ waren, sprich, ein talentierter Bauer zum Pinsel gegriffen hat. Vor allem, da es Motive in gespiegelter Version gab, sah es aus, als hätte man einfach die Vorlage unters Glas gelegt und nachgemalt. Mal mehr, mal weniger detailliert. Ich hab nur ein verspiegeltes Foto von den Ikonen, aber immerhin vermittelt es einen ungefähren Eindruck…



Den Rest des Nachmittages haben wir im Garten unserer Gastgeber fürs Abendessen verbracht, gemütlich mit Märchen auf der Hollywoodschaukel, bis die Wandertruppe schließlich eingetrudelt ist. Essen war noch mal lecker. Dass der Schnaps da aber der beste sein soll, das kann ich für mich nicht bestätigen. ;) Bäh. ;)

Für die Statistik: 16.151 Schritt

Stimmung:
faul

Profile

rabensturm: (Default)
rabensturm

May 2025

S M T W T F S
    123
456789 10
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Most Popular Tags

Style Credit

Expand Cut Tags

No cut tags
Page generated 12 Jul 2025 10:04 am
Powered by Dreamwidth Studios