3 Sep 2023

rabensturm: (feder)
Wir wurden wach auf dem Schiff als die Vorbereitungen zur Abfahrt hörbar wurden. Gegen 6.30 Uhr ging es los in Stromness, die Reise nach Scrabster sollte anderthalb Stunden dauern und am Old Man of Hoy vorbeiführen. Man erinnere sich, das ist die freistehende Felsnadel vor Hoy, zu der wir nicht hingelaufen sind. Je nach Seegang führt die Schiffsroute da näher oder weiter vorbei.



Wir hatten viel Seegang. Hui, tolles Wetter und toller Sonnenschein, aber schwankig war das!

Von der Felsnadel sahen wir daher nicht so viel – und auch beim Frühstück waren wir eher zurückhaltend. Ich muss ja immer was im Magen haben, wenn es schwankt, aber auch ich hab mich auf Tee und Croissant und eine Banane beschränkt. Man musste eh aufpassen, dass einem die Teetasse nicht davonschwankt… konnten wir unser Ship & Breakfast gar nicht so richtig ausnutzen. Das Bett aber schon, da konnte man den Seegang gut abwarten.

Unserer pünktlichen Ankunft in Scrabster sahen wir mit fragendem Blick auf die Uhr entgegen. Ankunft war gegen 8, um 8.40 (?) sollte der Zug in Thurso starten. Daher hatten wir uns (reichlich mühselig) ein Taxi an den Hafen bestellt, das uns zum Bahnhof bringen sollte. Hat tatsächlich alles geklappt, Schiff war pünktlich, Taxi war da, wir waren rechtzeitig am Bahnhof. Ohne Reservierung wär da aber kein Taxi gewesen…

Ich hatte mich auf die Zugfahrt durch die Highlands gefreut – das war auch wirklich schön. Durch die Scheibe ging das Fotografieren aber nicht besonders gut, so dass ich nicht wirklich brauchbare Fotos davon habe…



In weiten Strecken ging der Zug wirklich durch Gegenden, wo nichts war. Nur Torf- und Heide, grün, braun und lila. Nicht mal besondere Geländegegebenheiten, sondern nur eine ebene bewachsene Fläche. Spannend. Und Hirsche gab es. Und ab und an Bäume und Gewässer. Doch, eine sehenswerte Strecke und eine andere Perspektive als aus dem Auto.

In Inverness hatten wir ein Quartier direkt neben dem Bahnhof, in einem Hotel aus dem 19. Jahrhundert, das auch ansprechend plüschig war. Wir konnten noch nicht in das Zimmer, aber wir konnten uns schon mal in das schicke Foyer setzen und Afternoon-Tea genießen.



Inverness ist die Hauptstadt der Highlands. Hier lebt der größte Teil der Bevölkerung der Gegend, hier gibt es eine Universität und alles, was man in einer großen Stadt braucht. Es gibt auch viele Touristen hier, die die Stadt aber eher als Ausgangspunkt für Touren nutzen, anstatt die Stadt selber anzuschauen. Besuchen Sie die Highlands! Besuchen Sie Loch Ness!

Wir haben uns die Stadt ein bisschen angeschaut und hatten auch den Eindruck, dass es in Inverness selber nicht so viel Sehenswertes gibt, Stadt eben, Stadthäuser, Fluss und Kirchen. Und eine Burg, die aber ein neumodisches Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert ist.



Wir sind am Ufer des Ness entlangspaziert bis zur Kathedrale. Die war hübsch (aber auch nicht uralt) und sie hatte die hübschen Mäuse.



Das war auch schon alles, was wir in Inverness gemacht haben. Wir haben in der Nähe des Bahnhofs in einem Pub gegessen, ich hatte Steak Pie – und es hat tatsächlich mal für Nachtisch (Raspberry Crumble) gereicht

Stimmung:
zu Fuß in der Stadt
rabensturm: (feder)
Am nächsten Morgen sind wir wieder in den Zug gestiegen, um weiter nach Süden zu fahren. Ziel war diesmal Stirling, da – oh Wunderwelt der Mietwagenkonditionen – es günstiger war, einen Mietwagen in Stirling zu holen und in Edinburgh abzugeben, als irgendwas anderes. Es war auch günstiger, den Mietwagen 13.15 Uhr (oder so) zu holen, als eine Viertelstunde vorher oder später…

Aber erst mal die nächste Zugfahrt. Diesmal ging es auch durch bergige Gegenden und es war noch lilaner als vorher, noch mehr blühende Heide. :)



Diesmal hatten wir ein bisschen Verspätung, weil wir zwischendrin mal auf einem sehr malerischen Bahnhof ein bisschen rumstanden. Überhaupt – in Schottland sind auch die Bahnhöfe in winzigen Orten sehr schön restauriert und in Stand gehalten. Kein Vergleich zu den abgeschraddelten Bahnhöfen, die man in Deutschland auch in größeren Städten findet.

Auch der Bahnhof von Stirling ist sehr hübsch. Wir sind von da zum Busbahnhof gerollkoffert, aber der Bus, den wir gewollt hätten, fuhr nicht. Also sind wir den ganzen Weg ins Gewerbegebiet zu Fuß gegangen. Das war nicht besonders weit, ging auch mit Koffer – aber es war ätzend warm und schwül, so dass es schon ein eher unangenehmer Weg war. Und die Vermieter dann: Hättet ihr doch angerufen, wir hätten euch geholt!

Nun ja, wir waren da. Diesmal gabs das Auto von einem professionellen Vermieter, Arnold Clark, der in Schottland der Platzhirsch ist. Das Auto selbst war uns dann eigentlich zu fancy mit all dem neumodischen Schnickschnack, der selber denkt… aber wir doch damit zurechtgekommen.

Koffer konnten wir jetzt verstauten, bis zum Quartier hatten wir noch ein bisschen Zeit, also haben wir das Wallace Monument angeschaut, wenn wir schon mal in Stirling waren.



William Wallace war ein schottischer Freiheitskämpfer, der 1270 bis 1305 lebte und sich gegen die englischen Besatzer auflehnte (mit Mel Gibson als Braveheart verfilmt). Wir haben schon in Aberdeen sehr pathetische Worte von ihm gelesen, die ihm (Jahrhunderte) später in den Mund gelegt worden. Auf jeden Fall ist er ein schottischer Held. Hier bei Stirling soll er nun auf diesem Hügel gestanden haben, ehe er die schottische Armee befehligte.



Der Turm wurde 1869 im neogotischen Stil errichtet. Er beherbergt eine Ausstellung mit Informationen zur Schlacht von Stirling Bridge und zu bekannten schottischen Persönlichkeiten. Gleich neben der Eingangstür trifft man auf eine lebensgroß nachgebaute Figur des Freiheitskämpfers, die zu einer Figur des englischen Königs sagt: „Du hast zwar meinen Körper, aber niemals meine Loyalität und meinen Respekt.“

Wir waren nicht drin. Wir sind nur (mit vielen Touristen) den Berg zum Turm hochgestiegen, haben uns den Turm von außen angeguckt und die schöne Aussicht. Reichte (der Eintritt war auch ganz schön teuer dafür, dass es uns inhaltlich nicht soooo interessiert).

Dann sind wir Richtung Falkirk gefahren und in unser Quartier eingezogen. Ein sehr schönes, klassisches B&B, mit etwas kniffeligem Parkplatz. Dafür gabs jeden Nachmittag ein Stück Kuchen. :)

Zu Abend gegessen haben wir in einem Pub bei Bannockburn (ich hatte 3 kleine Pies) und dann haben wir noch die Kelpies bei Falkirk besucht.



Man sieht sie schon von der Autobahn. Man sieht sie auch gleich, wenn man sich dem Park nähert – und sie sehen einfach von jeder Seite sehr attraktiv aus. Wirklich beeindruckend. Der Park ringsum mit seinen Wasserwegen, ist auch hübsch.




Stimmung:
gewittrig
rabensturm: (feder)
Schon zu Beginn der Reiseplanung hatte ich mit Sabrina über ein mögliches Treffen nachgedacht. Ich „kenne“ Sabrina von Twitter, sie lebt in Schottland und bereichert meine timeline mit schottischen Perspektiven. Bisher waren solche Treffen immer nett, darum auch dieser Versuch – und es wurde sehr nett.

Wir hatten uns für den Nachmittag bei Scone Palace verabredet, wo Sabrina arbeitet – da konnten wir am Vormittag noch ein paar andere Sachen anschauen. Wir haben uns die Liste von Historic Scotland angeschaut und geguckt, was so in der Gegend ist. Kirchen waren das und alte Ruinen, das reicht doch, um uns auf winzige Straßen zu locken.

Angefangen haben wir aber mit einer Ananas:



Dunmore Pineapple, ein Gebäude wie eine Ananas. Kein Folly, sondern ein Gartenhaus aus dem 18. Jahrhundert, zu Zeiten der großen Ananasbegeisterung. Das sieht wirklich schick aus, man kann da wohl auch im Urlaub drin wohnen – uns hat aber am meisten irritiert, das man zu einer so wohl beworbenen Sehenswürdigkeit auf einem hoppeligen Waldweg hinfahren muss. Kein Asphalt und kein Platz für Gegenverkehr... okay…

Dann die Kirchen:

Zuerst die St. Serfs Church in Dunning:



Eine Kirche an frühchristlichem Standort mit normannischem Turm und romanischen Gewölben. Letztere konnten wir nicht angucken, weil die Kirche leider geschlossen war. Aber auch von außen war sie hübsch, also sind wir außen ein bisschen herumgegangen.

Tullibardine Chapel:



Eine mittelalterliche Kapelle, die die Zeiten als Privatkapelle nahezu unbeschadet überstanden hat. Sehr hübsch und sehr hübsch einsam gelegen.

Muthill Old Church and Tower:



Auch sehr hübsch, aber auch zu. Es gab hier auch einen hübschen Friedhof, den wir natürlich auch angeguckt haben.

Innerpeffray Chapel:



Um diese Kapelle ringsum gab es ein sehr hübsch angelegtes Gelände mit einem Kunstpfad. Weil sich hier (im Nebengebäude) nämlich die älteste öffentliche Bibliothek Schottlands befindet. Die wurde 1680 von David Drummond, 3. Lord Maderty gegründet und besteht noch heute. Man kann (gegen Eintritt) tatsächlich rein und ran an die alten Bücher. Wir haben uns nur die Kapelle und das Gelände angeschaut, war auch sehr malerisch.

Scone Palace:

Dann war es Zeit für Scone Palace, den wir uns angucken wollte, solange Sabrina noch Dienst hatte.



Der Palast befindet sich in Perth und war ursprünglich Krönungsort der schottischen Könige. Hier befand sich der Stone of Scone, der lange von den Engländern verschleppt war und heute wieder in Edinburgh aufbewahrt wird (wenn es noch der selbe Stein ist nach all den Diebstählen und Rückführungen).

Wir wurden am Palast schon erwartet – Sabrina hatte uns liebenswürdigerweise Freikarten besorgt. Wie nett! Und alle Kollegen wussten auch schon Bescheid, so dass wir problemlos zusammengeführt wurden. :) Sabrina hat uns dann auch gleich was über den Palast erzählt und dann haben wir den alleine noch ein bisschen angeschaut. Leider darf man drinnen keine Fotos machen, deshalb kann ich nix dazu zeigen.

Aber das Gelände außen war auch schön, davon gibt’s Bilder und da kann man sich auch problemlos eine Weile beschäftigen (ich glaube, wir haben gar nicht alles gesehen).



Ich war vor… 16 Jahren schon mal hier, einiges kam mir bekannt vor – lohnte aber auch einen wiederholten Besuch.

Mit Sabrina sind wir dann nach Perth reingefahren, wir haben lecker gegessen in einem bretonischen Restaurant (ich hatte Lachs auf Rote-Bete-Risotto) und dann kamen wir in den Genuss einer persönlichen Führung durch die Stadt. Führung vom Profi zu verschiedenen spannenden Ecken der Stadt und mit ausführlichem Blick auf die Geschichte der Stadt.



Das war echt prima – und natürlich war es auch prima, einen Menschen aus dem Internet mal in echt zu treffen. Vielen Dank! :)

Daheim im Quartier waren wir dann recht spät und reichlich angefüllt mit Eindrücken.

Stimmung:
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